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Reshoring: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Reshoring entwickelt sich zu einem wichtigen Trend in der globalen Wirtschaft, da Unternehmen ihre Produktion aus Kostengründen und zur Risikominimierung wieder in ihre Heimatmärkte zurückverlagern. Dieser strukturierte Überblick zeigt die wichtigsten Treiber und Herausforderungen des Reshoring auf und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für Einkäufer zur erfolgreichen Gestaltung der Rückverlagerung.

Reshoring auf den Punkt gebracht:

Reshoring beschreibt die strategische Rückverlagerung von zuvor ins Ausland verlagerten Produktions- und Beschaffungsaktivitäten in das Ursprungsland. Für den Einkauf bedeutet dies eine Neuausrichtung der Lieferantenstruktur mit Fokus auf heimische Märkte, um Lieferketten robuster zu gestalten und Abhängigkeiten zu reduzieren.

Beispiel: Ein deutscher Automobilzulieferer verlagert 2023 seine Elektronikkomponentenfertigung von China zurück nach Deutschland und investiert 50 Millionen Euro in eine neue Produktionsanlage, wodurch die Lieferzeit von 12 auf 3 Wochen reduziert und die Versorgungssicherheit erhöht wird.

Inhalt

Reshoring ist ein aktuelles und bedeutsames Thema in der globalen Wirtschaftslandschaft. Es beschreibt den Prozess der Rückverlagerung von Produktionsstandorten aus dem Ausland zurück in das Heimatland eines Unternehmens. Dieser Trend hat in den letzten Jahren, insbesondere durch globale Krisen wie die COVID-19-Pandemie und geopolitische Spannungen, stark an Bedeutung gewonnen. Deutsche Unternehmen überdenken zunehmend ihre globalen Lieferketten und Produktionsstrategien, um Risiken zu minimieren und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. In dieser Analyse betrachten wir die wichtigsten Aspekte des Reshoring, seine Chancen und Herausforderungen sowie seine Bedeutung für die deutsche Wirtschaft.

Was ist Reshoring?

Reshoring bezeichnet den Prozess, bei dem Unternehmen ihre zuvor ins Ausland verlagerten Produktions- oder Beschaffungsstrategien wieder in das Heimatland oder näher an den Hauptabsatzmarkt zurückführen. Gründe hierfür sind oft gestiegene Transportkosten, zunehmende Qualitätsansprüche, Risiken in globalen Lieferketten oder politische Unsicherheiten. Durch Reshoring können Unternehmen die Kontrolle über ihre Prozesse stärken, Flexibilität erhöhen und besser auf Marktveränderungen reagieren.

Kernelemente des Reshorings

  • Standortverlagerung: Rückführung von Fertigung und Beschaffung ins Inland oder nahegelegene Länder.
  • Lieferkettenoptimierung: Vereinfachung der Supply Chain durch Reduzierung von Zwischenstationen und Transportwegen.
  • Qualitätssteigerung: Verbesserung der Produktqualität durch Nähe zu Entwicklungszentren und strenge Standards.
  • Risikominimierung: Verringerung geopolitischer Risiken und Abhängigkeiten von fremden Märkten.

Bedeutung des Reshorings für den Einkauf

Im Einkauf spielt Reshoring eine zentrale Rolle bei der Neuausrichtung der Beschaffungsstrategien. Durch die Verlagerung der Beschaffung zurück ins Inland können Einkäufer Lieferketten-Resilienz transparenter gestalten und Lieferantenbeziehungsmanagement intensivieren. Dies führt zu einer erhöhten Flexibilität und schnelleren Reaktionsfähigkeit auf Marktanforderungen. Zudem ermöglicht Reshoring eine bessere Kontrolle von Compliance-Richtlinien und Nachhaltigkeitsstandards.

  • Lokale Lieferantenentwicklung: Aufbau und Pflege von Partnerschaften mit regionalen Lieferanten.
  • Kosten-Nutzen-Abwägung: Analyse der Gesamtkosten unter Berücksichtigung von Qualitäts- und Logistikaspekten.
  • Nachhaltige Beschaffung: Förderung umweltfreundlicher Praktiken und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

Whitepaper: Reshoring - Strategien für die erfolgreiche Rückverlagerung von Produktionsstandorten

Reshoring: Von Offshoring zu lokaler Produktion

Reshoring gewinnt in der globalen Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Während Unternehmen früher Produktionsstandorte ins Ausland verlagerten, um von niedrigen Lohnkosten zu profitieren, erkennen sie nun die Vorteile einer Rückkehr zur lokalen Fertigung. Diese Veränderung basiert auf der Notwendigkeit, Lieferketten zu verkürzen, Qualitätsstandards zu erhöhen und flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren. Der Übergang von Offshoring zu Reshoring stellt eine strategische Neuausrichtung dar, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt.

Alt: Offshoring

Traditioneller Ansatz: In den vergangenen Jahrzehnten setzten viele Unternehmen auf Offshoring, indem sie Produktionsprozesse in Länder mit niedrigeren Produktionskosten verlagerten. Praktisch bedeutete dies den Aufbau komplexer globaler Lieferketten und die Zusammenarbeit mit ausländischen Fertigungspartnern. Werkzeuge wie Global Sourcing und internationale Logistiknetzwerke wurden intensiv genutzt, um Kosten zu senken und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Allerdings führten lange Transportwege zu erhöhten Lieferzeiten und Risiken wie politische Instabilität, Währungsschwankungen und Qualitätsproblemen. Zudem erschwerten kulturelle und sprachliche Barrieren die Kommunikation und Zusammenarbeit mit ausländischen Lieferanten, was die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtigte.

Neu: Reshoring

Reshoring: Im modernen Ansatz verlagern Unternehmen Produktions- und Beschaffungsaktivitäten zurück ins Heimatland, unterstützt durch technologische Innovationen wie Automatisierung und Digitalisierung. Durch den Einsatz von Robotik und Industrie-4.0-Technologien können Betriebe effizienter produzieren und die höheren Lohnkosten kompensieren. Praktisch führt dies zu deutlich verkürzten Lieferketten, reduzierten Transportkosten und einer verbesserten Kontrolle über Produktionsprozesse. Unternehmen profitieren von einer erhöhten Flexibilität, indem sie schneller auf Kundenbedürfnisse reagieren und individuelle Produkte anbieten können. Zusätzlich werden Risiken minimiert, die durch globale Ereignisse wie Handelskonflikte oder Pandemien entstehen, und es wird ein Beitrag zur lokalen Wirtschaftsförderung geleistet.

Praxisbeispiel: Automobilindustrie

Ein deutscher Automobilzulieferer entschied sich, die Produktion elektronischer Bauteile aus Asien nach Deutschland zurückzuverlagern. Durch Investitionen in hochautomatisierte Fertigungsanlagen konnte das Unternehmen die Produktionskosten um 15 % senken. Die Lieferzeiten reduzierten sich von acht auf zwei Tage, was zu einer verbesserten Just-in-Time-Belieferung der Automobilhersteller führte. Zusätzlich stieg die Produktqualität, was sich in einer Senkung der Ausschussrate um 40 % zeigte. Insgesamt verbesserte sich die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf dem europäischen Markt erheblich, und es wurden über 200 neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen.

Fazit zum Reshoring

Reshoring entwickelt sich zu einem zentralen strategischen Instrument für zukunftsorientierte Unternehmen. Die Rückverlagerung von Produktions- und Beschaffungsaktivitäten ermöglicht nicht nur eine bessere Kontrolle über Qualität und Lieferketten, sondern schafft auch Wettbewerbsvorteile durch höhere Flexibilität und Kundennähe. Trotz anfänglicher Herausforderungen wie hoher Investitionskosten und Fachkräftemangel überwiegen die langfristigen Vorteile: kürzere Lieferzeiten, gesteigerte Produktqualität und verbesserte Nachhaltigkeit. Für den Einkauf bedeutet dies eine Neuausrichtung auf lokale Partnerschaften und die Integration moderner Technologien.

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