Jetzt zum nächsten Webinar anmelden (27.11):
CBAM-Übergangszeitraum läuft ab

Lieferantenbewertung leicht gemacht: Vorlage und Tipps zur Optimierung der Lieferantenperformance

veröffentlicht am
4.11.2024

Effiziente Lieferantenbewertung: So optimieren Unternehmen ihre Lieferantenperformance

Lieferanten sind weit mehr als bloße Zulieferer von Produkten – sie sind strategische Partner, die maßgeblich den Erfolg und die Nachhaltigkeit eines Unternehmens beeinflussen. Doch wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie mit den besten Partnern zusammenarbeiten? Die Antwort liegt in einer strukturierten und systematischen Lieferantenbewertung.

Wozu dient eine Lieferantenbewertung?

Eine Lieferantenbewertung bietet eine umfassende Beurteilung der Lieferantenperformance. In einem globalen Marktumfeld, das zunehmend komplexer wird, hilft eine systematische Vorgehensweise Unternehmen dabei, Wettbewerbsvorteile zu sichern und gleichzeitig ethische, soziale und ökologische Standards einzuhalten. Auf dieser Basis können Unternehmen fundierte Entscheidungen zu treffen und langfristig erfolgreiche, strategische Partnerschaften mit ihren Lieferanten aufzubauen.

Der Lieferantenbewertungsprozess umfasst verschiedene Schritte von der Definition der Lieferantenauswahlkriterien bis hin zum Qualitätsaudit. Eine regelmäßige Auditierung sichert hierbei systematisch die Einhaltung von Standards durch Lieferanten ab. Darüber hinaus kann man im Rahmen eines Lieferantenqualitätsaudits, die gelieferte Qualität sowohl als auch die Qualitätssicherungssysteme des Lieferanten untersuchen. Außerdem tragen Audits dazu bei, potenzielle Risiken in der Lieferkette frühzeitig zu identifizieren sowie Maßnahmen zur Risikominimierung einzuleiten.

Ein Lieferantenkodex legt einen Rahmen für die Anforderungen und Erwartungen eines Unternehmens an seine Lieferanten in Bezug auf ethische, soziale, ökologische und rechtliche Standards fest. Lieferanten, die gegen diese Standards verstoßen, gefährden nicht nur die Zusammenarbeit, sondern setzen auch die Marke des Unternehmens einem erheblichen Risiko aus. Daher wird in der Regel von den Lieferanten erwartet, dass sie den Kodex unterzeichnen und sich verpflichten, die darin enthaltenen Richtlinien einzuhalten.

Nach welchen Kriterien bewertet man einen Lieferanten?

1. Qualität

Die Qualität der gelieferten Produkte oder Dienstleistungen ist eines der wichtigsten Bewertungskriterien für Lieferanten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass die gelieferten Waren den festgelegten Spezifikationen und Standards entsprechen, um ihre eigenen Qualitätsziele zu erreichen. Erfahrungen von anderen Kunden oder Kundenbewertungen können wertvolle Einblicke in die Qualitätsperformance eines Lieferanten geben. Zudem sind Kennzahlen wie die Reklamationsquote oder die Ausschussrate hilfreiche Indikatoren für die Qualität.

2. Preis

Der Preis ist ein weiterer wesentlicher Faktor bei der Bewertung von Lieferanten. Dabei sollte nicht nur der direkte Preis der Produkte oder Dienstleistungen betrachtet werden, sondern auch die Preis-Leistungs-Verhältnis sowie weitere Kostenaspekte wie Transport, Logistik oder mögliche Folgekosten durch niedrige Qualität.

3. Liefertermintreue

Die Fähigkeit eines Lieferanten, termingerecht und in der vereinbarten Menge zu liefern, ist entscheidend für die Planung und Produktion des Unternehmens. Zuverlässigkeit in der Lieferkette ist essenziell, um Engpässe zu vermeiden und die eigene Produktion oder den Betrieb aufrechtzuerhalten. Verspätete Lieferungen oder nicht eingehaltene Liefermengen können erhebliche negative Auswirkungen haben.

4. Technologische Kompetenz

Die technologische Kompetenz eines Lieferanten spiegelt wider, wie gut dieser in der Lage ist, moderne Technologien und Innovationen in seinen Produktions- und Arbeitsprozessen zu nutzen. Lieferanten, die technologisch auf dem neuesten Stand sind, können oft effizienter, kostengünstiger und qualitativ hochwertiger arbeiten. Zudem sind sie in der Lage, neue Anforderungen oder Spezifikationen schneller zu erfüllen und innovative Lösungen anzubieten.

5. Finanzielle Stabilität

Die finanzielle Stabilität eines Lieferanten ist ein wichtiger Faktor, um sicherzustellen, dass dieser langfristig als zuverlässiger Partner fungieren kann. Finanzielle Unsicherheiten können das Risiko von Produktionsengpässen, Lieferausfällen oder sogar Unternehmensschließungen mit sich bringen.

6. Servicequalität

Neben der Produktqualität ist auch der Kundensupport und die Servicequalität eines Lieferanten ein entscheidendes Kriterium. Dazu gehören eine schnelle Reaktion auf Anfragen, die Lösung von Problemen, Reklamationsbearbeitung und die Bereitstellung von technischer Unterstützung.

7. Zertifizierungen und Standards

Zertifizierungen können dabei einen neutralen Nachweis für die Einhaltung von Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards durch den Lieferanten darstellen. Sie bieten Sicherheit für einkaufende Unternehmen, um selbst Qualitätsmängel oder Verstöße gegen Vorschriften zu vermeiden.

Die wichtigsten Zertifizierungen für Lieferanten

Hier erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die international anerkannten wichtigsten Zertifizierungen und welche für Sie, wann besonders relevant sind.

Die ISO 9001 ist eine der am weitesten verbreiteten Normen und stellt sicher, dass ein Lieferant ein effektives Qualitätsmanagementsystem implementiert hat. Sie ist daher auch für die meisten Unternehmen wichtig.

ISO/TS 16949 & IATF 16949 - Diese Zertifizierungen sind spezifisch für die Automobilindustrie und sollten bei der Lieferantenbewertung in diesem Sektor immer eingehalten werden. 2018 wurde die ISO/TS 16949 durch die IATF 16949 ersetzt, die von der International Automotive Task Force (IATF) entwickelt wurde. Seitdem sind nur noch IATF 16949 Zertifikate zugelassen.

Die ISO 13485 ist besonders relevant für Lieferanten in der Medizintechnik. Diese Norm konzentriert sich auf die Qualität und Sicherheit von Medizinprodukten und ist ein Muss für alle Lieferanten, die in diesem Bereich tätig sind. Medizinprodukte, die von Unternehmen ohne ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem hergestellt oder angeboten werden, haben in der Regel größere Schwierigkeiten, auf dem Markt zugelassen zu werden.

ISO 27001 – Diese Norm stellt sicher, dass Lieferanten ein robustes Informationssicherheitsmanagementsystem haben. Besonders in Branchen, in denen Datensicherheit entscheidend ist, wie in der IT oder Finanzdienstleistung, ist dies ein wichtiges Kriterium bei der Auditierung.

Die ISO 45001 wiederum zertifiziert Arbeitsschutzmanagementsysteme. Hierbei geht es darum, die Arbeitsumgebung zu verbessern, Arbeitsunfälle zu vermeiden und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Die Norm erfordert von Unternehmen auch, präventive Maßnahmen zu entwickeln, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Notfallpläne zu implementieren. Dies ist besonders wichtig in Branchen mit erhöhtem Unfallrisiko wie beispielsweise in der Bauindustrie, im Maschinenbau, in der Chemie- und Schwerindustrie sowie in der Logistik.

Die ISO 14001 Zertifizierung setzt einen Standard im Umweltmanagement. Unternehmen, die umweltfreundliche Praktiken in ihren Lieferantenauswahlkriterien priorisieren und dieses Engagement glaubhaft nachweisen wollen, sollten Lieferanten bevorzugen, die ISO 14001 zertifiziert sind.

Die RoHS-Richtlinie schränkt die Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräten ein und gilt in allen Mitgliedsstaaten der EU binded. Alle Elektro- und Elektronikgeräte müssen hier gemäß der Richtlinie 2011/65/EU RoHS-konform sein und eine CE-Kennzeichnung tragen, um auf dem Markt vertrieben werden zu dürfen.

UL-Zertifizierung – Die Zertifizierung stellt sicher, dass Produkte sicher sind und den US-amerikanischen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Sie ist in der Elektronik- und Maschinenbauindustrie weit verbreitet und besonders wichtig für Unternehmen, die international tätig sind insbesondere in der USA und Kanada.

BSCI-Zertifizierung – Diese Zertifizierung ist besonders wichtig im Bereich der sozialen Verantwortung und bewertet die Einhaltung sowie Verbesserung sozialer Standards in globalen Lieferketten. Ein Lieferant mit BSCI-Zertifizierung zeigt, dass er sozial verantwortungsvoll handelt.

Das FSC-Zertifikat ist besonders relevant für Lieferanten, die mit Holzprodukten handeln. Es stellt sicher, dass das Material aus verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung stammt.

Fazit

Die Bewertung von Lieferanten, ist ein zentraler Bestandteil des Beschaffungsprozesses, der weit über die bloße Auswahl eines geeigneten Partners hinausgeht. Die vielschichtigen Kriterien in der Lieferanten die bei der Bewertung berücksichtigt werden, unterstreichen zudem die strategische Relevanz des Einkaufs für den Erfolg eines Unternehmens.

Mit der Tacto Lieferantenbewertungsvorlage können Sie einfach Ihre Lieferanten anhand der wichtigsten Kriterien beurteilen. Sie ist flexibel und kann an die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens angepasst werden. Nutzen Sie die Vorlage, um Transparenz über Ihre Lieferanten zu gewinnen und Ihre Lieferantenstrategie nachhaltig zu verbessern.

Jetzt Vorlage herunterladen

Ähnliche Beiträge