Multiple Sourcing beschreibt die strategische Beschaffung eines Produkts oder einer Dienstleistung von mehreren verschiedenen Lieferanten parallel. Diese Strategie ermöglicht dem Einkauf die Minimierung von Versorgungsrisiken und stärkt die Verhandlungsposition durch reduzierten Abhängigkeitsgrad von einzelnen Lieferanten.
Beispiel: Ein Automobilhersteller bezieht seine Batteriezellen für E-Fahrzeuge zu 40% von einem koreanischen, zu 35% von einem japanischen und zu 25% von einem chinesischen Hersteller, wodurch er 2023 trotz Lieferengpässen bei einem Hauptlieferanten seine Produktion ohne Unterbrechung fortführen konnte.
Multiple Sourcing bezeichnet eine Beschaffungsstrategie, bei der ein Unternehmen gleichartige Waren oder Dienstleistungen von mehreren Lieferanten bezieht. Diese Vorgehensweise zielt darauf ab, Risiken zu minimieren, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Wettbewerbsvorteile durch bessere Preise und Konditionen zu erzielen. Im Gegensatz zum Single Sourcing reduziert Multiple Sourcing die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten und stärkt die Verhandlungsposition des Einkaufs.
Im strategischen Einkauf ist Multiple Sourcing von großer Bedeutung, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Kosten zu optimieren. Durch die Zusammenarbeit mit mehreren Lieferanten kann der Einkauf Preisvorteile realisieren und die Qualität der beschafften Güter verbessern. Zudem trägt es wesentlich zum Risikomanagement bei, indem es die Auswirkungen von Lieferantenausfällen oder -problemen minimiert.
Die erfolgreiche Anwendung von Multiple Sourcing erfordert eine strategische Planung, um geeignete Lieferanten auszuwählen und Beziehungen aufzubauen. Durch die Einbindung mehrerer Lieferanten für denselben Bedarf kann der Einkauf Flexibilität gewinnen und Risiken minimieren.
Ein Elektronikunternehmen benötigt regelmäßig Mikrochips für seine Produkte. Um Lieferengpässe zu vermeiden und Kostenvorteile zu nutzen, entschließt sich das Unternehmen für Multiple Sourcing.
Ergebnis: Das Unternehmen gewährleistet eine stabile Versorgung mit Mikrochips, reduziert Kosten und kann flexibel auf Marktveränderungen reagieren.
→ Lieferantenqualifizierung: Sorgfältige Auswahl und regelmäßige Bewertung der Lieferanten nach einheitlichen Kriterien
→ Beziehungsmanagement: Aufbau und Pflege strategischer Partnerschaften mit allen Lieferanten trotz geteilter Volumina
→ Prozessstandards: Etablierung einheitlicher Prozesse und KPIs für alle Lieferantenbeziehungen
→ Koordinationsaufwand: Erhöhter administrativer Aufwand durch Steuerung mehrerer Lieferantenbeziehungen
→ Kosteneffizienz: Mögliche Mehrkosten durch geteilte Volumina und reduzierte Skaleneffekte
→ Qualitätskonsistenz: Sicherstellung gleichbleibender Qualitätsstandards über alle Lieferanten hinweg
Zukunftstrends und Implikationen:
"Multiple Sourcing entwickelt sich von einer reinen Risikostrategie zu einem strategischen Wettbewerbsvorteil."
→ Digitale Integration der Lieferantennetzwerke
→ KI-gestützte Lieferantenauswahl und -steuerung
→ Dynamische Anpassung der Bezugsquoten
→ Verstärkte Fokussierung auf regionale Sourcing-Cluster
Multiple Sourcing erweist sich als essenzielle Beschaffungsstrategie für moderne Unternehmen. Die Verteilung der Beschaffung auf mehrere Lieferanten reduziert nicht nur Versorgungsrisiken, sondern stärkt auch die Verhandlungsposition und ermöglicht flexible Reaktionen auf Marktveränderungen. Trotz erhöhten Koordinationsaufwands überwiegen die Vorteile der Risikostreuung und Versorgungssicherheit. Für eine erfolgreiche Umsetzung sind sorgfältige Lieferantenauswahl, effizientes Beziehungsmanagement und standardisierte Prozesse entscheidend.