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"Maverick Buying: Definition und wichtige Aspekte für Einkäufer"

Maverick Buying verursacht nicht nur unnötige Kosten, sondern gefährdet auch die strategischen Ziele und Compliance-Vorgaben im Einkauf. Dieser strukturierte Überblick zeigt, wie Sie unkontrollierte Beschaffungsprozesse erkennen, deren Ursachen verstehen und wirksame Gegenmaßnahmen entwickeln können.

Maverick Buying auf den Punkt gebracht:

Maverick Buying beschreibt nicht-autorisierte Beschaffungsvorgänge außerhalb der definierten Einkaufsprozesse und -richtlinien eines Unternehmens. Für den Einkauf stellt dies ein erhebliches Risiko dar, da es zu höheren Kosten, mangelnder Transparenz und der Umgehung von Rahmenverträgen führt.

Beispiel: Eine Fachabteilung bestellt eigenständig IT-Hardware für 3.500 Euro direkt beim Händler, obwohl ein Rahmenvertrag mit einem präferierten Lieferanten besteht, der einen Rabatt von 22% gewährt hätte - dies führt zu vermeidbaren Mehrkosten von 770 Euro pro Bestellung.

Inhalt

Einführung in das Maverick Buying

Maverick Buying, auch als wildes oder dezentrales Beschaffen bekannt, stellt eine bedeutende Herausforderung im modernen Beschaffungsmanagement dar. Es bezeichnet den Einkauf von Waren und Dienstleistungen außerhalb der etablierten Beschaffungsprozesse eines Unternehmens. Dieses unkontrollierte Einkaufsverhalten führt häufig zu höheren Kosten, mangelnder Transparenz und einer Schwächung der strategischen Einkaufsposition. In der folgenden Ausarbeitung werden die Ursachen, Risiken und Konsequenzen von Maverick Buying beleuchtet sowie effektive Strategien zur Eindämmung dieser problematischen Beschaffungspraxis vorgestellt.

Was ist Maverick Buying?

Maverick Buying bezeichnet im Einkauf das Phänomen, bei dem Mitarbeiter außerhalb etablierter Beschaffungsprozesse eigenmächtig Einkäufe tätigen. Dabei werden unternehmensinterne Richtlinien, bestehende Rahmenverträge und genehmigte Lieferanten umgangen. Dies kann zu höheren Kosten, Qualitätsproblemen und Risiken in Bezug auf Compliance und Lieferantenauswahl führen.

Kernelemente des Maverick Buying

  • Umgehung von Prozessen: Einkäufe erfolgen ohne Einhaltung festgelegter Beschaffungsabläufe und Freigabeprozesse.
  • Nutzung nicht autorisierter Lieferanten: Bestellungen werden bei Anbietern getätigt, die nicht vertraglich gebunden oder geprüft sind.
  • Fehlende Dokumentation: Transaktionen werden nicht ordnungsgemäß erfasst, was Transparenz und Kontrolle erschwert.
  • Bedeutung für den Einkauf

    Maverick Buying stellt für Unternehmen eine erhebliche Herausforderung dar. Es untergräbt die Bemühungen des Einkaufs, Kosten zu kontrollieren und Verträge optimal zu nutzen. Die fehlende Standardisierung kann zu finanziellen Nachteilen, ineffizienten Prozessen und erhöhtem Risikopotenzial führen. Zudem beeinträchtigt es die Fähigkeit, Ausgaben genau zu analysieren und strategische Entscheidungen zu treffen.

  • Kostensteigerung: Verzicht auf verhandelte Preise führt zu höheren Ausgaben.
  • Qualitäts- und Lieferprobleme: Ungeprüfte Lieferanten können mangelnde Qualität oder unzuverlässige Lieferungen bedeuten.
  • Compliance-Risiken: Verstöße gegen interne Richtlinien und gesetzliche Vorgaben können rechtliche Konsequenzen haben.
  • Whitepaper: Maverick Buying - Strategien zur Reduzierung von Maverick Spend im Einkauf

    Strategien zur Vermeidung von Maverick Buying

    Die Reduzierung von Maverick Buying erfordert klare Beschaffungsrichtlinien, transparente Prozesse und die Sensibilisierung der Mitarbeiter für deren Einhaltung. Durch den Einsatz von technologiegestützten Lösungen kann die Einhaltung der Einkaufsprozesse unterstützt werden.

    Praxisbeispiel

    Ein mittelständisches Unternehmen stellte fest, dass ein signifikanter Anteil der Büromaterialbestellungen außerhalb des zentralen Einkaufs erfolgte. Mitarbeiter bestellten direkt bei lokalen Anbietern, was zu höheren Kosten und uneinheitlicher Qualität führte.Umsetzung:

    1. Einführung eines e-Procurement-Systems: Das Unternehmen implementierte eine Beschaffungsplattform, auf der genehmigte Lieferanten und Produkte gelistet sind.

    2. Schulung der Mitarbeiter: Workshops wurden durchgeführt, um die Vorteile des zentralen Einkaufs aufzuzeigen und die Nutzung der Plattform zu erläutern.

    3. Genehmigungsworkflows: Automatisierte Freigabeprozesse stellten sicher, dass Bestellungen den Richtlinien entsprechen.

    Ergebnis:

    Nach drei Monaten sank der Anteil der unautorisierten Bestellungen um 80%. Das Unternehmen erzielte Kosteneinsparungen von 10% im Bereich Büromaterial und verbesserte die Lieferqualität durch standardisierte Produkte und zuverlässige Lieferanten.

    Bewertung und strategische Erkenntnisse

    ✓ Kritische Erfolgsfaktoren

    → Prozessoptimierung: Implementierung schlanker, nutzerfreundlicher Beschaffungsprozesse zur Reduzierung von Umgehungskäufen

    → Digitalisierung: Einsatz moderner E-Procurement-Systeme mit intuitiver Benutzeroberfläche und automatisierten Workflows

    → Change Management: Systematische Einbindung und Schulung aller Stakeholder für nachhaltige Verhaltensänderung

    ⚠ Herausforderungen

    → Akzeptanzbarrieren: Überwindung eingefahrener Beschaffungsgewohnheiten in den Fachabteilungen

    → Systemintegration: Komplexität bei der Anbindung bestehender ERP-Systeme und Lieferantenportale

    → Compliance-Monitoring: Kontinuierliche Überwachung und Durchsetzung der Beschaffungsrichtlinien

    Zukunftstrends und strategische Implikationen:

    "Die Zukunft liegt in der präventiven Steuerung des Beschaffungsverhaltens durch intelligente Systeme."

    → KI-basierte Früherkennung von Maverick Buying Mustern

    → Predictive Analytics für bedarfsgerechte Beschaffungsstrategien

    → Mobile Procurement-Lösungen für flexiblere Beschaffungsprozesse

    → Blockchain-basierte Vertragstransparenz und Compliance-Sicherung

    Fazit zur Maverick Buying-Strategie

    Maverick Buying stellt ein ernstzunehmendes Problem im modernen Beschaffungswesen dar, das durch gezielte Maßnahmen effektiv bekämpft werden kann. Die Kombination aus klaren Prozessen, nutzerfreundlichen E-Procurement-Systemen und kontinuierlicher Mitarbeiterschulung bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Eindämmung von Umgehungskäufen. Unternehmen, die diese Herausforderung systematisch angehen, profitieren nicht nur von Kosteneinsparungen, sondern auch von erhöhter Transparenz und verbesserter Compliance im Einkauf.

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