Expediting bezeichnet die systematische Überwachung und aktive Beschleunigung von Bestellungen zur Sicherstellung termingerechter Lieferungen. Für den Einkauf ist dies ein wichtiges Instrument des Lieferantenmanagements, um Lieferverzögerungen zu vermeiden und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Beispiel: Ein Automobilzulieferer setzt einen Expediter ein, der bei kritischen Bauteilen ab 5 Tagen vor Liefertermin den Status beim Lieferanten prüft, wodurch im Jahr 2023 bei 85% der überwachten Aufträge die pünktliche Lieferung sichergestellt und Produktionsausfälle vermieden wurden.
Expediting bezeichnet im Einkauf die Überwachung und Beschleunigung von Bestellungen, um eine termingerechte Lieferung sicherzustellen. Es umfasst alle Maßnahmen, die erforderlich sind, um Verzögerungen im Lieferprozess zu vermeiden und den planmäßigen Ablauf von Projekten oder Produktionsprozessen zu gewährleisten. Durch aktives Eingreifen und enge Kommunikation mit Lieferantenmanagement wird sichergestellt, dass Liefertermine eingehalten werden und die Versorgung mit benötigten Materialien oder Dienstleistungen reibungslos verläuft.
Im Beschaffungsprozess ist Expediting von zentraler Bedeutung, um die Lieferkette stabil und effizient zu halten. Durch proaktives Management der Lieferantenbeziehungen und frühzeitiges Eingreifen bei Problemen können Verzögerungen minimiert und Kosten eingespart werden. Expediting trägt dazu bei, Produktionsstillstände zu vermeiden, Kundenanforderungen termingerecht zu erfüllen und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.
Ausgehend von der zentralen Bedeutung des Expeditings im Beschaffungswesen hat sich die Praxis von einem überwiegend reaktiven Ansatz zu einer strategisch proaktiven Disziplin gewandelt. In einer Zeit, in der Lieferketten zunehmend komplexer und globaler werden, ist es für Unternehmen essenziell, Liefertermintreue und Qualität zu gewährleisten. Traditionelle Methoden stoßen hierbei an ihre Grenzen, was den Bedarf nach fortschrittlichen Expediting-Strategien hervorhebt. Die Transformation hin zu einem modernen Expediting ist entscheidend, um Engpässe zu vermeiden und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Traditioneller Ansatz: Im traditionellen Lieferantenmanagement wurden Lieferprozesse oft passiv überwacht. Unternehmen verließen sich auf vereinbarte Liefertermine und reagierten erst bei Eintreten von Verzögerungen. Die Kommunikation mit Lieferanten beschränkte sich meist auf sporadische Statusabfragen, und es fehlte an Transparenz über den tatsächlichen Produktionsfortschritt. Werkzeuge wie Telefonate, E-Mails und manuelle Tabellen dominierten den Informationsaustausch. Diese Vorgehensweise führte häufig zu unerwarteten Lieferengpässen, erhöhten Kosten durch Eiltransporte und beeinträchtigte Produktionsabläufe. Die fehlende proaktive Steuerung erschwerte es, frühzeitig auf Probleme zu reagieren und nachhaltige Lösungen zu implementieren.
Expediting: Der moderne Ansatz des Expeditings setzt auf proaktive Überwachung und Steuerung der Lieferkette durch den Einsatz digitaler Technologien und datengetriebener Methoden. Unternehmen nutzen heute spezialisierte Expediting-Software, die Echtzeit-Tracking von Bestellungen ermöglicht und automatisierte Warnmeldungen bei Abweichungen generiert. Durch engere Zusammenarbeit und transparente Kommunikation mit Lieferanten können potenzielle Verzögerungen frühzeitig identifiziert und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Schlüsselinnovationen wie predictive analytics und künstliche Intelligenz erlauben Prognosen über Lieferzeiten und Engpässe, was zu einer erheblichen Verbesserung der Planungssicherheit führt. Praktische Vorteile dieses Ansatzes sind reduzierte Durchlaufzeiten, geringere Lagerbestände und eine gesicherte Versorgung der Produktion. Unternehmen berichten von einer Steigerung der Liefertermintreue um bis zu 15% und einer Senkung der Logistikkosten um 10% durch den Einsatz von modernem Expediting.
Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen stand vor der Herausforderung, die Liefertermintreue seiner internationalen Zulieferer zu verbessern, um Projektverzögerungen zu vermeiden. Durch die Implementierung eines proaktiven Expediting-Systems mit Echtzeit-Datenintegration konnte das Unternehmen die Transparenz entlang der Lieferkette erheblich erhöhen. Lieferanten wurden in ein gemeinsames Lieferantenportal eingebunden, das den aktuellen Status von Bestellungen, Produktionsfortschritten und Versanddetails abbildete. Innerhalb eines Jahres stieg die Lieferpünktlichkeit von 82% auf 96%. Zudem wurden die durchschnittlichen Beschaffungsdurchlaufzeiten um 20% reduziert. Das Unternehmen erzielte dadurch eine Kostenersparnis von 1,5 Millionen Euro pro Jahr und konnte seine Projekte termingerecht abschließen, was die Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit signifikant steigerte.
Expediting ist ein unverzichtbares Instrument im modernen Einkauf, das durch proaktive Überwachung und systematische Kommunikation mit Lieferanten die Termintreue sicherstellt. Trotz des hohen Ressourcenaufwands rechtfertigt sich der Einsatz durch vermiedene Verzögerungen und reduzierte Risiken in der Lieferkette. Mit der zunehmenden Digitalisierung und KI-gestützten Lösungen wird sich Expediting weiterentwickeln und noch effektiver zur Stabilität der Beschaffungsprozesse beitragen.