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EUDR: Begriffserklärung und Überblick

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen beim Import von Rohstoffen und verpflichtet sie zu mehr Transparenz in globalen Lieferketten. Dieser strukturierte Überblick zeigt, wie der Einkauf die EUDR-Anforderungen erfolgreich umsetzen und gleichzeitig Chancen für nachhaltiges Lieferkettenmanagement nutzen kann.

EUDR auf den Punkt gebracht:

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ist eine 2024 in Kraft tretende Regulierung, die den Import von Produkten verbietet, die zu Entwaldung oder Waldschädigung beitragen. Für den Einkauf bedeutet dies die Pflicht zur Durchführung umfassender Due-Diligence-Prüfungen bei relevanten Rohstoffen wie Palmöl, Holz, Kaffee, Kakao, Rinder und Soja sowie deren Folgeprodukten.

Beispiel: Ein europäischer Lebensmittelhersteller muss ab 2024 bei der Beschaffung von 500 Tonnen Kakao-Bohnen durch ein digitales Rückverfolgungssystem nachweisen, dass die Anbauflächen seit Dezember 2020 nicht durch Waldrodung entstanden sind und die GPS-Koordinaten der Anbaugebiete in der EUDR-Datenbank registriert sind.

Inhalt

Die EU Deforestation Regulation (EUDR) ist eine wegweisende Verordnung der Europäischen Union, die darauf abzielt, die globale Entwaldung zu bekämpfen und nachhaltige Lieferketten zu fördern. Für Unternehmen bedeutet die EUDR eine grundlegende Anpassung ihrer Beschaffungsstrategien, um sicherzustellen, dass importierte Waren nicht zur weiteren Abholzung beitragen. Dies erfordert von Einkäufern, ihre Lieferanten genau zu überprüfen und sicherzustellen, dass deren Produktionsprozesse den neuen Umweltstandards entsprechen. Dieser Artikel untersucht die Bedeutung der EUDR im Einkauf, die notwendigen Anpassungen und praktische Empfehlungen für eine erfolgreiche Implementierung der Verordnung in Ihrem Unternehmen.

Was ist die EUDR im Einkauf?

Die EUDR (EU Deforestation Regulation) ist eine Verordnung der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Entwaldung weltweit zu reduzieren und sicherzustellen, dass alle in die EU importierten Waren nicht zu weiteren Abholzungen beitragen. Die Verordnung verpflichtet Unternehmen, die bestimmten Waren wie Holz, Soja, Palmöl, Rindfleisch und Kakao importieren, ihre Lieferketten genau zu überwachen und nachzuweisen, dass diese Produkte nicht aus entwaldeten Gebieten stammen.

Hauptbestandteile der EUDR im Einkauf:

  • Emissionserfassung: Erfassung der CO₂-Emissionen, die bei der Herstellung der importierten Waren entstehen.
  • Zertifikatserwerb: Kauf von Emissionszertifikaten entsprechend den erfassten CO₂-Emissionen.
  • Berichtspflicht: Verpflichtung zur regelmäßigen Meldung der CO₂-Emissionen an die zuständigen Behörden.
  • Übergangsregister: Einrichtung eines Übergangsregisters zur Nachverfolgung der CO₂-Emissionen und der erworbenen Zertifikate.
  • Zolltarifnummern: Bestimmung der relevanten Zolltarifnummern für die betroffenen Warenkategorien.

Bedeutung für Einkäufer:

  • Kostenkontrolle: Durch die Berücksichtigung der CO₂-Kosten in den Beschaffungskosten können Einkäufer die Gesamtkosten der Waren besser kontrollieren.
  • Transparenz und Nachverfolgbarkeit: Klare Dokumentation der CO₂-Emissionen und der erworbenen Zertifikate verbessert die Transparenz in der Lieferkette.
  • Rechtssicherheit: Einhaltung der EUDR-Vorschriften minimiert rechtliche Risikomanagement und potenzielle Bußgelder.
  • Nachhaltigkeitsziele: Unterstützung der Unternehmensziele im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz durch die Auswahl umweltfreundlicher Lieferanten.
  • Lieferantenbeziehungen: Förderung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Lieferanten, die ebenfalls nachhaltige Praktiken implementieren.

Leitfaden: Die wichtigsten Anforderungen der EUDR für den Einkauf

EUDR im Einkauf: Von konventionellem Einkauf zu Sustainable Procurement

Die European Union Deforestation Regulation (EUDR) stellt Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Lieferketten hinsichtlich Nachhaltigkeit und Legalität zu überprüfen. Während in der Vergangenheit der Fokus im Einkauf vor allem auf Kosten und Effizienz lag, erfordert die EUDR nun eine umfassende Transformation hin zu verantwortungsbewussten Beschaffungspraktiken. Diese Veränderung ist entscheidend, um sowohl regulatorischen Vorgaben zu entsprechen als auch zur globalen Bekämpfung der Entwaldung beizutragen.

Alt: Traditioneller Einkaufsprozess

Traditioneller Ansatz: Im traditionellen Einkaufsprozess standen Preisverhandlungen, Liefertermine und Qualitätsanforderungen im Vordergrund. Lieferantenauswahl wurden hauptsächlich nach wirtschaftlichen Kriterien ausgewählt, ohne tiefgreifende Überprüfung der Herkunft der Rohstoffe oder deren Auswirkungen auf die Umwelt. Die Lieferketten waren oft undurchsichtig, und es gab selten Mechanismen zur Risikomanagement der Produkte bis zum Ursprung. Diese Vorgehensweise führte zu begrenzter Transparenz und erhöhter Anfälligkeit für Risiken wie illegalen Holzeinschlag oder unethische Praktiken, was unter den neuen Anforderungen der EUDR zu erheblichen Compliance-Problemen führen kann.

Neu: Sustainable Procurement

Sustainable Procurement: Der moderne Ansatz im Einkauf integriert Nachhaltigkeit und Compliance fest in alle Beschaffungsprozesse. Durch den Einsatz von Technologien wie Blockchain zur Rückverfolgbarkeit und digitalen Plattformen für Lieferantenbewertung können Unternehmen die gesamte Lieferkette überwachen. Innovative Tools ermöglichen die Überprüfung von Zertifizierungen und die Einhaltung von Umweltstandards in Echtzeit. Dies führt zu einer höheren Transparenz und ermöglicht es Unternehmen, proaktiv auf Risiken zu reagieren. Praktische Vorteile sind die Minimierung von Compliance-Kosten, der Aufbau langfristiger Partnerschaften mit nachhaltigen Lieferanten und die Stärkung des Markenimages durch verantwortungsbewusste Geschäftspraktiken.

Praxisbeispiel: Umsetzung der EUDR in der Lebensmittelindustrie

Ein internationales Lebensmittelunternehmen hat seine Beschaffungsstrategie angepasst, um den Anforderungen der EUDR gerecht zu werden. Durch die Einführung eines digitalen Supply-Chain-Management-Systems konnte es die Rückverfolgbarkeit von Palmöl bis zu den Plantagen gewährleisten. Das Unternehmen arbeitete eng mit Lieferanten zusammen, um nachhaltige Anbaumethoden zu implementieren und Zertifizierungen wie RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) zu erhalten. Diese Maßnahmen führten zu einer 90%igen Reduzierung des Risikos, mit illegalen Entwaldungspraktiken in Verbindung gebracht zu werden. Zudem verbesser

Fazit: EUDR als strategischer Erfolgsfaktor für nachhaltiges Einkaufsmanagement

Die EUDR ist ein bedeutendes Instrument für Unternehmen, die ihre Beschaffungsprozesse nachhaltiger gestalten und gleichzeitig die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen sicherstellen möchten. Durch die Integration der EUDR in das Einkaufsmanagement können Unternehmen ihre CO₂-Emissionen reduzieren, die Transparenz in der Lieferkette erhöhen und die Qualität der beschafften Waren und Dienstleistungen sichern. Trotz der Herausforderungen, wie der Komplexität und dem hohen Implementierungsaufwand, bieten die Vorteile der EUDR erhebliche Chancen für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Beschaffungsstrategie. Mit klar definierten Prozessen, der Nutzung moderner Technologien und der Förderung einer kooperativen Beziehung zu den Lieferanten können Unternehmen die EUDR erfolgreich implementieren und kontinuierlich verbessern. Dies trägt nicht nur zur Effizienz und Nachhaltigkeit der Beschaffung bei, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens. Insgesamt stellt die EUDR ein wertvolles Werkzeug im Werkzeugkasten eines jeden Einkäufers dar und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Lieferketten effizienter, sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten.

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