Disposition bezeichnet die systematische Planung, Steuerung und Überwachung von Materialbeständen und Bestellungen zur optimalen Bedarfsdeckung. Für den Einkauf ist sie essentiell, um die Versorgungssicherheit bei minimalen Lagerkosten zu gewährleisten und Produktionsengpässe zu vermeiden.
Beispiel: Ein Automobilzulieferer plant seinen Materialbedarf für Kunststoffgehäuse mit einer Wiederbeschaffungszeit von 14 Tagen, einem Sicherheitsbestand von 1.000 Stück und einem durchschnittlichen Wochenbedarf von 2.500 Stück, wobei der Meldebestand bei 3.500 Stück liegt und automatisch eine Nachbestellung von 7.500 Stück auslöst.
Disposition im Einkauf bezeichnet die Planung, Steuerung und Kontrolle der Materialbeschaffung, um eine bedarfsgerechte Versorgung des Unternehmens sicherzustellen. Sie stellt sicher, dass die richtigen Materialien in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort verfügbar sind. Dabei werden Bedarfsprognosen erstellt, Bestellungen ausgelöst und Liefertermine koordiniert, um Produktionsabläufe reibungslos zu gestalten und Lieferengpässe oder Überbestände zu vermeiden.
Die Disposition ist ein zentrales Element im Einkauf und trägt maßgeblich zur Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bei. Durch eine effektive Disposition können Einkaufsprozesse optimiert, Kosten gesenkt und die Lieferfähigkeit erhöht werden. Sie ermöglicht es, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und die Versorgungskette stabil zu halten.
Die effektive Disposition im Einkauf beinhaltet die präzise Planung von Bestellmengen und -zeitpunkten, um eine optimale Materialversorgung sicherzustellen. Durch die Analyse von Bedarfsdaten und Lieferzeiten können Überbestände vermieden und Engpässe verhindert werden, was zu Kosteneinsparungen und einer verbesserten Lieferfähigkeit führt.
Ein Hersteller von Elektrogeräten produziert monatlich 5.000 Toaster. Für jeden Toaster werden 4 Heizspiralen benötigt, also insgesamt 20.000 Heizspiralen pro Monat.Schritte der Disposition:
1. Bedarfsanalyse:
2. Bestandsprüfung:
3. Bestellmengenberechnung:
4. Bestellzeitpunkt festlegen:
Ergebnis: Durch diese Disposition bestellt der Einkäufer rechtzeitig 17.000 Heizspiralen, um den Produktionsbedarf zu decken und den Sicherheitsbestand aufrechtzuerhalten. So werden Produktionsausfälle vermieden und Lagerkosten optimiert.
→ Präzise Bedarfsprognosen: Integration von Produktionsplanung, historischen Daten und Marktentwicklungen für akkurate Vorhersagen
→ Dynamische Bestandssteuerung: Flexible Anpassung der Sicherheitsbestände und Bestellpunkte an sich ändernde Marktbedingungen
→ Lieferantenkoordination: Enge Abstimmung mit Schlüssellieferanten für optimierte Lieferzeiten und Bestellmengen
→ Volatilität: Schwankende Marktbedingungen und Lieferzeiten erschweren langfristige Planung
→ Systemkomplexität: Integration verschiedener ERP- und Planungssysteme erfordert hohen Koordinationsaufwand
→ Kostenoptimierung: Balance zwischen Versorgungssicherheit und Lagerkosten muss kontinuierlich justiert werden
Zukunftstrends und strategische Implikationen:
"Die Disposition entwickelt sich von einer reaktiven zu einer prädiktiven Funktion im Einkauf."
→ KI-gestützte Bedarfsprognosen für höhere Planungsgenauigkeit
→ Echtzeitvernetzung mit Lieferanten für automatisierte Bestellprozesse
→ Digitale Zwillinge zur Simulation von Bestandsszenarien
→ Nachhaltigkeitsaspekte in der Dispositionsplanung
Disposition im Einkauf ist ein unverzichtbarer strategischer Prozess für den Unternehmenserfolg. Durch die präzise Planung und Steuerung der Materialbeschaffung werden nicht nur Kosten optimiert und Produktionsabläufe gesichert, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Die zunehmende Digitalisierung und KI-gestützte Lösungen eröffnen neue Möglichkeiten für eine noch effizientere und vorausschauende Disposition. Entscheidend bleibt dabei die Balance zwischen Versorgungssicherheit, Kosteneffizienz und Flexibilität in der Bestandsführung.