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Bestellpunktverfahren: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Das Bestellpunktverfahren ermöglicht eine optimale Lagerbewirtschaftung und hilft Unternehmen dabei, Lieferengpässe zu vermeiden und gleichzeitig Lagerkosten zu minimieren. Dieser strukturierte Überblick zeigt Ihnen, wie Sie das Verfahren im Einkauf erfolgreich einsetzen und Ihre Materialversorgung effizient steuern können.

Bestellpunktverfahren auf den Punkt gebracht:

Das Bestellpunktverfahren ist eine Methode der Bestandsführung, bei der eine Bestellung automatisch ausgelöst wird, sobald ein definierter Mindestbestand (Bestellpunkt) erreicht ist. Für den Einkauf ermöglicht dies eine systematische Bestandskontrolle und rechtzeitige Materialbeschaffung unter Berücksichtigung von Wiederbeschaffungszeit und Sicherheitsbestand.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer hat für Standardschrauben einen Bestellpunkt von 1.000 Stück festgelegt, wobei bei Erreichen dieses Punktes automatisch eine Bestellung von 5.000 Stück ausgelöst wird, die bei einer Wiederbeschaffungszeit von 5 Tagen und einem durchschnittlichen Tagesverbrauch von 150 Stück eine optimale Versorgung sicherstellt.

Inhalt

Das Bestellpunktverfahren ist ein wichtiges Instrument der Materialwirtschaft und des Bestandsmanagements in Unternehmen. Es handelt sich dabei um eine verbrauchsorientierte Methode der Materialdisposition, die festlegt, wann eine neue Bestellung ausgelöst werden soll. Das Verfahren basiert auf der Definition eines kritischen Lagerbestands - dem Bestellpunkt - bei dessen Erreichen automatisch eine Nachbestellung erfolgt. Ziel ist es, eine optimale Balance zwischen Versorgungssicherheit und Lagerkosten zu erreichen. In der heutigen Zeit, in der effizientes Supply Chain Management von entscheidender Bedeutung ist, spielt das Bestellpunktverfahren eine zentrale Rolle bei der Optimierung der Lagerhaltung und Materialversorgung.

Was ist das Bestellpunktverfahren?

Das Bestellpunktverfahren ist eine Methode der Materialdisposition, bei der eine Bestellung ausgelöst wird, sobald der Lagerbestand eines Artikels einen zuvor definierten Bestellpunkt unterschreitet. Dieser Bestellpunkt berücksichtigt Faktoren wie den durchschnittlichen Verbrauch, die Lieferzeit und eventuelle Sicherheitsbestände. Ziel des Verfahrens ist es, eine kontinuierliche Materialverfügbarkeit sicherzustellen und gleichzeitig Bestandsoptimierung zu optimieren, indem Überbestände vermieden werden.

Kernelemente des Bestellpunktverfahrens

  • Bestellpunkt: Der festgelegte Lagerbestand, bei dessen Unterschreitung eine Nachbestellung erfolgt.
  • Sicherheitsbestand: Ein Pufferbestand, um unvorhergesehene Bedarfs- oder Lieferzeitabweichungen abzudecken.
  • Wiederbeschaffungszeit: Die Zeitspanne zwischen Bestellung und Lieferung der Ware.
  • Bestellmenge: Die festgelegte Menge, die bei Erreichen des Bestellpunkts geordert wird.
  • Bedeutung für den Einkauf

    Im Bestandsmanagement ermöglicht das Bestellpunktverfahren eine effiziente Steuerung der Lagerbestände. Durch die automatische Auslösung von Bestellungen bei Erreichen des Bestellpunkts wird das Risiko von Materialengpässen reduziert. Gleichzeitig hilft es, Lagerkosten zu senken, da nur nach tatsächlichem Bedarf bestellt wird. Dies fördert eine optimale Balance zwischen Lieferbereitschaft und Kosteneffizienz im Einkauf.

  • Kostenoptimierung: Reduzierung von Lagerhaltungskosten durch bedarfsgerechte Bestellungen.
  • Lieferfähigkeit: Sicherstellung der Materialverfügbarkeit für kontinuierliche Betriebsabläufe.
  • Effizienzsteigerung: Automatisierung von Bestellprozessen und Verringerung administrativer Aufwände.
  • Leitfaden: Optimierung Ihres Bestellpunktverfahrens für effizientes Bestandsmanagement

    Bestellpunktverfahren: Von manueller Bestandsüberwachung zu automatisierter Bestandsoptimierung

    Aufbauend auf dem theoretischen Fundament des Bestellpunktverfahrens ist die praktische Anwendung für Unternehmen entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In einer Zeit, in der Lieferketten immer komplexer werden, spielt die effiziente Verwaltung von Lagerbestände eine zentrale Rolle. Die Notwendigkeit eines Wandels von traditionellen, manuellen Methoden hin zu modernen, automatisierten Lösungen ist evident, um Kosten zu senken und Prozesse zu optimieren.

    Alt: Manuelle Bestandskontrolle

    Traditioneller Ansatz: Ursprünglich wurde das Bestellpunktverfahren durch manuelle Überwachung der Lagerbestände umgesetzt. Lageristen kontrollierten regelmäßig die Bestände und lösten Bestellungen aus, sobald der festgelegte Bestellpunkt erreicht wurde. Die Werkzeuge beschränkten sich oft auf einfache Tabellen oder sogar handschriftliche Notizen. Diese Methode war zeitaufwendig und anfällig für Fehler wie Überbestände oder Fehlmengen. Zudem fehlte die Möglichkeit, schnell auf Nachfrageänderungen oder Lieferverzögerungen zu reagieren, was zu Ineffizienzen in der Lagerhaltung führte.

    Neu: Automatisierte Bestandsoptimierung

    Automated Reorder Point Planning: Moderne Unternehmen setzen auf automatisierte Systeme, um das Bestellpunktverfahren effizienter zu gestalten. Durch die Integration in ERP-Systeme werden Lagerbestände in Echtzeit überwacht und Bestellungen automatisch generiert, sobald der Bestellpunkt erreicht wird. Fortschrittliche Technologien wie RFID und Barcode-Scanning ermöglichen eine präzise Bestandsführung. Zudem erlauben Algorithmen die dynamische Anpassung von Bestellpunkten anhand von Verbrauchsmustern und saisonalen Schwankungen. Diese Innovationen führen zu einer Reduzierung von Lagerkosten, Minimierung von Fehlbeständen und einer erhöhten Flexibilität in der Beschaffung.

    Praxisbeispiel: Effizienzsteigerung bei der Müller AG

    Die Müller AG, ein führender Hersteller in der Automobilzulieferindustrie, implementierte ein automatisiertes Bestellpunktverfahren in ihr ERP-System. Innerhalb eines Jahres reduzierten sie ihre Lagerbestände um 15% und die Fehlbestände um 80%. Durch die automatisierte Bestellauslösung und Echtzeit-Überwachung konnte die Lieferbereitschaft auf 99% gesteigert werden. Die Optimierung führte zu jährlichen Einsparungen von über 500.000 Euro und einer signifikanten Verbesserung der Kundenzufriedenheit.

    Fazit zur Lieferantenbewertung mittels Bestellpunktverfahren

    Das Bestellpunktverfahren ist ein effektives Instrument zur systematischen Materialbedarfsplanung, das Unternehmen hilft, ihre Lagerbestände optimal zu steuern. Durch die Balance zwischen Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz ermöglicht es eine zuverlässige Materialverfügbarkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Lagerkosten. Der Erfolg des Verfahrens hängt maßgeblich von präzisen Bedarfsprognosen und einer flexiblen Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen ab. Mit der zunehmenden Digitalisierung und KI-Integration wird das Bestellpunktverfahren noch genauer und effizienter werden.

    Weitere Ressourcen