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Beschaffungscontrolling: Definition und wichtige Aspekte für Einkäufer

Das Beschaffungscontrolling unterstützt Unternehmen dabei, ihre Einkaufsaktivitäten systematisch zu planen, zu steuern und zu optimieren - ein unverzichtbares Instrument für nachhaltigen Geschäftserfolg. Dieser strukturierte Überblick zeigt Ihnen die wichtigsten Methoden und Kennzahlen, mit denen Sie die Performance Ihres Einkaufs messbar machen und kontinuierlich verbessern können.

Beschaffungscontrolling auf den Punkt gebracht:

Beschaffungscontrolling ist die systematische Planung, Steuerung und Kontrolle aller beschaffungsbezogenen Aktivitäten anhand definierter Kennzahlen und Zielwerte. Für den Einkauf ermöglicht es eine faktenbasierte Entscheidungsfindung sowie die kontinuierliche Optimierung von Beschaffungsprozessen und -kosten.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer implementiert ein monatliches Beschaffungscontrolling-Dashboard, das Lieferantenperformance (98% Liefertreue), Einkaufsvolumen (2,3 Mio. EUR), Bestandsreichweite (23 Tage) und realisierte Einsparungen (185.000 EUR) transparent macht und Abweichungen von den Zielwerten aufzeigt.

Inhalt

Einführung in das Beschaffungscontrolling

Das Beschaffungscontrolling ist ein essentieller Bestandteil des modernen Unternehmensmanagements und gewinnt in Zeiten globaler Lieferketten und steigender Materialkosten zunehmend an Bedeutung. Es umfasst alle Aktivitäten zur systematischen Planung, Steuerung und Kontrolle der Beschaffungsprozesse eines Unternehmens. Durch die strategische Ausrichtung des Beschaffungscontrollings werden nicht nur Kosten optimiert, sondern auch die Versorgungssicherheit gewährleistet und Risiken minimiert. In diesem Leitfaden werden die wichtigsten Aspekte des Beschaffungscontrollings beleuchtet, von den grundlegenden Konzepten über zentrale Kennzahlen bis hin zu modernen Instrumenten und Methoden der Beschaffungsoptimierung.

Was ist Beschaffungscontrolling?

Beschaffungscontrolling bezeichnet den Prozess der Planung, Steuerung und Kontrolle aller beschaffungsrelevanten Aktivitäten innerhalb eines Unternehmens. Es ist ein wesentlicher Bestandteil des strategischen Einkaufs und zielt darauf ab, die Effizienz der Einkaufsprozesse zu erhöhen, Kosten zu senken und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Durch die Anwendung von Controlling-Methoden werden Daten gesammelt und analysiert, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Leistungsfähigkeit des Einkaufs kontinuierlich zu verbessern.

Kernelemente des Beschaffungscontrollings

  • Planung: Festlegung von Beschaffungszielen und -strategien basierend auf Markt- und Bedarfsanalysen
  • Steuerung: Umsetzung der geplanten Maßnahmen durch Koordination der Einkaufstätigkeiten und Ressourcen
  • Kontrolle: Überwachung der Einkaufsprozesse mittels Kennzahlen und Soll-Ist-Vergleichen
  • Berichterstattung: Erstellung von Reports und Analysen zur Information der Entscheidungsträger
  • Bedeutung für den modernen Einkauf

    Im heutigen Wettbewerbsumfeld ist Beschaffungscontrolling unverzichtbar für eine effektive Einkaufsorganisation. Es ermöglicht Transparenz über Kosten, Lieferantenperformance und Beschaffungsrisiken. Durch gezieltes Controlling können Unternehmen Einsparpotenziale erkennen, Prozesse optimieren und strategische Entscheidungen unterstützen.

  • Kosteneffizienz: Identifizierung und Realisierung von Einsparungen im Beschaffungsprozess
  • Risikomanagement: Früherkennung von Lieferengpässen und Marktveränderungen
  • Leistungssteigerung: Kontinuierliche Verbesserung der Einkaufsprozesse und Lieferantenbeziehungen
  • Leitfaden: Beschaffungscontrolling - Kennzahlen und Best Practices für effektives Einkaufsmanagement

    Anwendung des Beschaffungscontrollings

    Beschaffungscontrolling nutzt Kennzahlen und Analysen, um die Effizienz des Einkaufs zu steigern. Durch die Überwachung von Kosten, Lieferantenperformance und Prozessen können fundierte Entscheidungen getroffen und Optimierungspotenziale identifiziert werden.

    Berechnungsbeispiel: Einstandspreisvergleich

    Ausgangssituation: Ein Unternehmen bezieht ein Bauteil von zwei verschiedenen Lieferanten und möchte die kosteneffizientere Option ermitteln.Gegebene Daten:
    • Lieferant A:some text
      • Stückpreis: 15 €
      • Bestellmenge: 1.000 Stück
      • Rabatt ab 1.500 Stück: 5%
      • Transportkosten pro Lieferung: 200 €
    • Lieferant B:some text
      • Stückpreis: 14 €
      • Bestellmenge: 1.000 Stück
      • Kein Mengenrabatt
      • Transportkosten pro Lieferung: 300 €

    Berechnung für Lieferant A:1. Gesamtstückkosten ohne Rabatt: 15 € * 1.000 = 15.000 €
    2. Da die Bestellmenge unter 1.500 Stück liegt, kein Rabatt anwendbar.
    3. Gesamtkosten: 15.000 € + 200 € (Transport) = 15.200 €

    Berechnung für Lieferant B:1. Gesamtstückkosten: 14 € * 1.000 = 14.000 €
    2. Gesamtkosten: 14.000 € + 300 € (Transport) = 14.300 €

    Ergebnis: Lieferant B ist mit Gesamtkosten von 14.300 € die kosteneffizientere Option im Vergleich zu Lieferant A mit 15.200 €.

    Entscheidung unter Berücksichtigung des Mengenrabatts bei Lieferant A:1. Erhöhte Bestellmenge auf 1.500 Stück, um Rabatt zu erhalten.
    2. Neuer Stückpreis mit 5% Rabatt: 15 € * 95% = 14,25 €
    3. Gesamtstückkosten: 14,25 € * 1.500 = 21.375 €
    4. Gesamtkosten: 21.375 € + 200 € (Transport) = 21.575 €
    5. Durchschnittliche Kosten pro 1.000 Stück: (21.575 € / 1.500 Stück) * 1.000 = 14.383 €

    Neues Ergebnis: Trotz Mengenrabatt sind die durchschnittlichen Kosten pro 1.000 Stück bei Lieferant A (14.383 €) höher als die Gesamtkosten bei Lieferant B (14.300 €). Daher bleibt Lieferant B die bessere Option.

    Bewertung und strategische Erkenntnisse

    ✓ Kritische Erfolgsfaktoren

    → Kennzahlenintegration: Systematische Verknüpfung von operativen und strategischen KPIs für ganzheitliche Steuerung der Beschaffung

    → Prozessstandards: Etablierung einheitlicher Controlling-Prozesse und Reportingformate über alle Beschaffungsbereiche

    → Systemunterstützung: Einsatz integrierter IT-Systeme für automatisierte Datenerfassung und -auswertung

    ⚠ Herausforderungen

    → Datenkonsistenz: Sicherstellung einheitlicher Datenqualität über verschiedene Beschaffungskategorien und Standorte

    → Ressourcenaufwand: Balance zwischen Detailtiefe der Analysen und verfügbaren Controlling-Kapazitäten

    → Handlungsorientierung: Ableitung konkreter Maßnahmen aus den gewonnenen Controlling-Erkenntnissen

    ◆ Strategische Implikationen

    → Digitalisierung: Automatisierung von Routineanalysen zur Fokussierung auf wertschöpfende Tätigkeiten

    → Kompetenzaufbau: Entwicklung analytischer Fähigkeiten im Einkaufsteam

    → Steuerungsmodell: Integration des Beschaffungscontrollings in das unternehmensweite Performance Management

    Zukunftstrends:

    "Die Evolution des Beschaffungscontrollings führt von der reinen Kostenkontrolle zum strategischen Werttreiber."

    → Predictive Analytics für Bedarfs- und Kostenprognosen

    → ESG-Kennzahlen Integration

    → Real-time Monitoring von Lieferketten

    → KI-gestützte Optimierungsempfehlungen

    Fazit zur Lieferantenbewertung

    Beschaffungscontrolling ist ein unverzichtbares Instrument des modernen Einkaufs, das durch systematische Planung, Steuerung und Kontrolle die Effizienz der Beschaffungsprozesse optimiert. Die Integration von digitalen Technologien und KI-gestützten Analysen ermöglicht dabei nicht nur Kosteneinsparungen, sondern unterstützt auch strategische Entscheidungen. Der Erfolg des Beschaffungscontrollings hängt maßgeblich von der Qualität der Datenbasis, standardisierten Prozessen und der konsequenten Umsetzung gewonnener Erkenntnisse ab. Nur durch die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Komponenten kann das Beschaffungscontrolling seinen Beitrag zur Wertschöpfung im Unternehmen nachhaltig steigern.

    Weitere Ressourcen