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Produktlebenszyklusmanagement: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Produktlebenszyklusmanagement ermöglicht Unternehmen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte von der Entwicklung bis zur Entsorgung aktiv zu gestalten und wirtschaftlich zu optimieren. Der folgende Überblick zeigt, wie der Einkauf durch systematisches Lifecycle Management Kosten senken, Risiken minimieren und Innovationen vorantreiben kann.

Produktlebenszyklusmanagement auf den Punkt gebracht:

Produktlebenszyklusmanagement beschreibt die systematische Planung, Steuerung und Kontrolle eines Produkts über alle Lebensphasen von der Entwicklung bis zur Entsorgung. Für den Einkauf ermöglicht dies eine vorausschauende Beschaffungsstrategie mit optimierter Kostenplanung und rechtzeitiger Reaktion auf Veränderungen in jeder Produktphase.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer plant für ein neues Steuergerät einen Lebenszyklus von 8 Jahren, wobei der Einkauf in der Anlaufphase (Jahr 1-2) 1.000 Einheiten/Monat, in der Reifephase (Jahr 3-6) 5.000 Einheiten/Monat und in der Auslaufphase (Jahr 7-8) noch 500 Einheiten/Monat beschafft und die Lieferantenverträge entsprechend gestaltet.

Inhalt

Das Produktlebenszyklusmanagement (PLM) ist ein strategischer Ansatz zur ganzheitlichen Verwaltung und Optimierung aller Phasen im Leben eines Produkts - von der ersten Idee über die Entwicklung und Produktion bis hin zur Entsorgung oder dem Recycling. In der heutigen, schnelllebigen Geschäftswelt ist ein effektives PLM entscheidend für den Unternehmenserfolg. Es ermöglicht Unternehmen, ihre Produkte effizienter zu entwickeln, schneller auf Marktanforderungen zu reagieren und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Dieser Leitfaden bietet einen umfassenden Überblick über das Produktlebenszyklusmanagement, seine Bedeutung für moderne Unternehmen und die wichtigsten Strategien zur erfolgreichen Implementierung.

Was ist Produktlebenszyklusmanagement?

Produktlebenszyklusmanagement (PLM) ist ein strategischer Ansatz zur ganzheitlichen Steuerung aller Phasen eines Produktes – von der Idee und Entwicklung über die Markteinführung bis hin zur Ausmusterung. Es beinhaltet die Integration von Daten, Prozessen, Geschäftssystemen und Menschen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Hauptziel von PLM ist es, die Produktentwicklung zu optimieren, die Time-to-Market zu verkürzen, Kosten zu senken und die Qualität über den gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten.

Kernelemente des Produktlebenszyklusmanagements

  • Datenmanagement: Zentrale Verwaltung und Aktualisierung aller produktbezogenen Daten und Dokumente.
  • Prozessintegration: Vernetzung der verschiedenen Geschäftsprozesse von Forschung und Entwicklung bis zum Service.
  • Collaborative Engineering: Förderung der Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und externen Partnern.
  • Lebenszyklusanalysen: Kontinuierliche Bewertung und Optimierung des Produktes hinsichtlich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.
  • Bedeutung für den Einkauf

    Im Einkauf ermöglicht das Produktlebenszyklusmanagement eine proaktive Einbindung in die Produktentwicklung, was zu besseren Beschaffungsstrategien und Kosteneffizienzen führt. Durch die frühzeitige Zusammenarbeit mit Entwicklung und Produktion können Beschaffungsrisiken minimiert und innovative Lösungen von Lieferanten integriert werden. PLM unterstützt den Einkauf dabei, Lieferketten nachhaltig zu gestalten und Materialverfügbarkeiten über den gesamten Produktlebenszyklus sicherzustellen.

  • Kosteneffizienz: Reduzierung von Beschaffungskosten durch optimierte Materialauswahl und Mengenbündelung.
  • Risikomanagement: Identifikation potenzieller Lieferantenrisiken bereits in der Entwicklungsphase.
  • Innovationspotential: Nutzung von Lieferanten-Know-how zur Produktverbesserung und Wettbewerbsvorteilen.
  • Whitepaper: Strategischer Leitfaden zum Produktlebenszyklusmanagement

    Produktlebenszyklusmanagement: Von isoliertem Produktmanagement zu integriertem PLM

    Das Produktlebenszyklusmanagement (PLM) hat sich von einem traditionellen Ansatz hin zu einer zentralen Strategie in Unternehmen entwickelt. Aufbauend auf den theoretischen Grundlagen ermöglicht PLM eine ganzheitliche Steuerung aller Produktphasen. In der Praxis ist es unverzichtbar geworden, den steigenden Anforderungen an Effizienz, Qualität und Marktdynamik gerecht zu werden. Die Notwendigkeit zur Transformation ergibt sich aus dem Bedarf, Informationssilos aufzubrechen und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern.

    Alt: Traditionelles Produktmanagement

    Traditioneller Ansatz:

    Im traditionellen Produktmanagement arbeiteten Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsabteilungen oft unabhängig voneinander. Informationen wurden manuell ausgetauscht, meist über E-Mails oder Papierdokumente. Tools wie einfache Tabellenkalkulationen dienten der Datenverwaltung, was zu Inkonsistenzen und Datenverlust führen konnte. Die mangelnde Integration erschwerte das Änderungsmanagement und führte zu Verzögerungen. Hauptprobleme waren lange Entwicklungszyklen, erhöhte Kosten durch redundante Prozesse und ein hohes Fehlerrisiko aufgrund unzureichender Kommunikation zwischen den Abteilungen.

    Neu: Digitales Produktlebenszyklusmanagement

    Product Lifecycle Management (PLM):

    Der moderne PLM-Ansatz integriert alle Prozesse und Daten entlang des Produktlebenszyklus in einer zentralen Plattform. Durch den Einsatz von fortschrittlichen Softwarelösungen werden Entwicklungszeiten verkürzt und Kosten gesenkt. Schlüsselinnovationen wie 3D-Modellierung, virtuelle Prototypen und Echtzeit-Zusammenarbeit ermöglichen es Teams, effizienter zu arbeiten. PLM verbessert die Transparenz über den gesamten Prozess hinweg und erleichtert das Änderungsmanagement erheblich. Praktische Vorteile sind unter anderem eine Reduzierung der Time-to-Market um bis zu 50% und eine Steigerung der First-Time-Right-Rate in der Produktion.

    Praxisbeispiel: Implementierung von PLM in der Automobilindustrie

    Ein führender Automobilhersteller hat PLM eingeführt, um die Entwicklungsprozesse seiner Fahrzeuge zu optimieren. Durch die digitale Vernetzung von Design, Engineering und Produktion konnten die Entwicklungszeiten neuer Modelle um 30% verkürzt werden. Die Einführung eines zentralen Datenmanagementsystems reduzierte Fehler durch Versionskonflikte um 40%. Zudem konnten Materialkosten um 15% gesenkt werden, da das Unternehmen durch PLM den Einkauf besser steuern und Lieferketten optimieren konnte. Insgesamt führte dies zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit.

    Fazit zur Produktlebenszyklus-Optimierung

    Produktlebenszyklusmanagement ist ein unverzichtbares Instrument für den modernen Einkauf. Die frühzeitige Integration des Einkaufs in den PLM-Prozess ermöglicht nicht nur signifikante Kosteneinsparungen, sondern fördert auch Innovationen und minimiert Risiken in der Lieferkette. Durch die zunehmende Digitalisierung und neue Technologien wie KI und Blockchain wird die strategische Bedeutung von PLM weiter wachsen. Erfolgreiche Unternehmen werden sich dadurch auszeichnen, dass sie PLM als ganzheitlichen Ansatz verstehen und den Einkauf als strategischen Partner in allen Produktlebensphasen einbinden.

    Weitere Ressourcen