Onshoring beschreibt die Rückverlagerung von zuvor ins Ausland verlagerten Produktions- und Beschaffungsaktivitäten in das eigene Land. Für den Einkauf bedeutet dies eine Neuausrichtung der Beschaffungsstrategie mit Fokus auf heimische Lieferanten, um Lieferkettenrisiken zu minimieren und von kürzeren Transportwegen zu profitieren.
Beispiel: Ein deutscher Automobilzulieferer verlagert 2023 seine Elektronikkomponentenfertigung von Asien zurück nach Deutschland und reduziert dadurch die Transportzeit von 8 Wochen auf 5 Tage, während die Lieferkettenkomplexität um 60% sinkt.
Onshoring bezeichnet die Rückverlagerung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen aus dem Ausland zurück ins Heimatland eines Unternehmens. Im Gegensatz zum Offshoring, bei dem Geschäftsaktivitäten ins Ausland ausgelagert werden, zielt Onshoring darauf ab, näher am heimischen Markt zu agieren, Qualitätsstandards besser einzuhalten und Lieferketten zu verkürzen. Diese Strategie ermöglicht es Unternehmen, auf lokale Marktbedingungen schneller zu reagieren und Kosten durch reduzierte Logistik zu optimieren.
Im Beschaffungsmanagement gewinnt Onshoring an Relevanz, da es Risiken in der Lieferkette minimiert und die Versorgungssicherheit erhöht. Durch die Nähe zu Lieferanten können Einkäufer flexibler auf Marktveränderungen reagieren und Engpässe vermeiden. Zudem ermöglicht Onshoring eine intensivere Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, fördert Innovationen und unterstützt nachhaltige Beschaffungsstrategien durch reduzierte Transportemissionen.
Durch die Rückverlagerung von Beschaffungsprozessen ins Inland können Unternehmen Lieferketten optimieren und Risiken minimieren. Onshoring ermöglicht eine engere Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten, schnellere Reaktionszeiten und stärkt die Versorgungssicherheit.
Ein deutsches Elektronikunternehmen bezog bisher Bauteile von einem asiatischen Lieferanten. Aufgrund langer Lieferzeiten und Qualitätsproblemen entschied der Einkaufsleiter, einen lokalen Lieferanten zu finden. Nach Bewertung mehrerer Anbieter wurde ein regionales Unternehmen ausgewählt. Ergebnisse:
1. Lieferzeit reduziert von 8 auf 2 Wochen
2. Qualitätssteigerung durch direkte Kommunikation
3. Einsparungen bei Transport- und Lagerkosten um 15%
4. Höhere Flexibilität bei Nachbestellungen
Durch das Onshoring konnte das Unternehmen seine Produktionsprozesse effizienter gestalten und die Kundenzufriedenheit erhöhen.
→ Lieferantenqualifizierung: Systematische Bewertung und Entwicklung lokaler Lieferanten zur Sicherstellung von Qualität und Kapazität
→ Kostenmanagement: Ausgleich höherer Produktionskosten durch Optimierung der Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership)
→ Prozessintegration: Etablierung effizienter Kommunikations- und Koordinationsprozesse mit lokalen Partnern
→ Kapazitätsengpässe: Begrenzte Verfügbarkeit spezialisierter Lieferanten im Inland
→ Kostendruck: Höhere Lohn- und Produktionskosten im Vergleich zu Niedriglohnländern
→ Technologie-Gap: Potenzielle Technologielücken bei lokalen Anbietern gegenüber etablierten globalen Lieferanten
Zukunftstrends und strategische Implikationen:
"Onshoring entwickelt sich vom Krisenmanagement-Tool zur strategischen Säule resilienter Lieferketten."
→ Verstärkte Regionalisierung der Liefernetzwerke
→ Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Onshoring-Entscheidungen
→ Digitale Vernetzung lokaler Lieferanten-Ökosysteme
→ Hybride Beschaffungsmodelle (Mix aus On- und Offshoring)
Onshoring erweist sich als wichtige strategische Option für Unternehmen, die ihre Lieferketten optimieren und Risiken minimieren möchten. Trotz höherer Produktionskosten im Inland überwiegen die Vorteile wie verkürzte Lieferzeiten, bessere Qualitätskontrolle und gesteigerte Versorgungssicherheit. Der Erfolg hängt maßgeblich von der sorgfältigen Lieferantenauswahl und einem durchdachten Kostenmanagement ab. Besonders in Zeiten globaler Unsicherheiten bietet Onshoring einen wertvollen Ansatz für nachhaltige und resiliente Beschaffungsstrategien.