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Lieferplan: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Ein Lieferplan steuert die termingerechte Materialversorgung und schafft Planungssicherheit für Lieferanten und Abnehmer in der Supply Chain. Dieser strukturierte Überblick zeigt, wie Sie als Einkäufer durch optimale Lieferplangestaltung Versorgungssicherheit gewährleisten und gleichzeitig Kosten reduzieren können.

Lieferplan auf den Punkt gebracht:

Ein Lieferplan ist eine verbindliche Vereinbarung zwischen Einkäufer und Lieferant über Mengen und Termine von wiederkehrenden Materiallieferungen über einen definierten Zeitraum. Für den Einkauf ermöglicht dies eine optimierte Bestandsplanung, reduzierte Verwaltungskosten und gesicherte Versorgung bei gleichzeitiger Flexibilität der Abrufe.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer vereinbart mit seinem Stahllieferanten einen 12-monatigen Lieferplan mit wöchentlichen Lieferungen von je 2.000 kg Stahlblech, wobei die konkreten Abrufmengen bis zu 20% nach oben oder unten angepasst werden können und die verbindliche Abnahmemenge 4 Wochen im Voraus fixiert wird.

Inhalt

Der Lieferplan ist ein essentielles Instrument im modernen Supply Chain Management und der Produktionsplanung. Er definiert verbindlich die Mengen und Termine für die Anlieferung von Materialien, Komponenten oder Fertigprodukten zwischen Lieferanten und Abnehmern. In der zunehmend globalisierten und vernetzten Wirtschaftswelt gewinnt eine präzise Lieferplanung immer mehr an Bedeutung, da sie maßgeblich zur Optimierung der Lagerhaltung, Reduzierung von Produktionsunterbrechungen und Verbesserung der Kostensituation beiträgt. In diesem Leitfaden erfahren Sie die wichtigsten Aspekte der Lieferplanung, von den Grundlagen bis hin zu modernen digitalen Lösungsansätzen und praktischen Implementierungsstrategien.

Was ist ein Lieferplan?

Ein Lieferplan ist eine langfristige Rahmenvereinbarungen im Einkauf zwischen einem Einkäufer und einem Lieferanten über die Lieferung von Waren oder Dienstleistungen in festgelegten Mengen und zu bestimmten Zeitpunkten. Anstatt einzelne Bestellungen aufzugeben, werden über den Lieferplan regelmäßig benötigte Materialien oder Produkte durch Abrufauftrag bezogen. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Versorgung, verbessert die Planungssicherheit und reduziert den administrativen Aufwand im Beschaffungsprozess.

Kernelemente eines Lieferplans

  • Rahmenvereinbarung: Festlegung von Vertragsbedingungen, Preisen und Lieferkonditionen über einen definierten Zeitraum.
  • Abrufaufträge: Konkrete Bestellungen innerhalb des Lieferplans, die Menge und Lieferzeitpunkte spezifizieren.
  • Terminplanung: Festlegung von Lieferzyklen und -rhythmen entsprechend dem Bedarf des Unternehmens.
  • Flexibilität: Möglichkeit, Mengen und Termine innerhalb gewisser Grenzen anzupassen, um auf Bedarfsschwankungen zu reagieren.
  • Bedeutung von Lieferplänen im Einkauf

    Im strategischen Einkauf sind Lieferpläne ein wesentliches Instrument zur Optimierung von Beschaffungsprozessen. Sie erhöhen die Effizienz, indem sie den Administrationsaufwand reduzieren und eine bessere Kostenkontrolle ermöglichen. Durch die langfristige Planung profitieren Unternehmen von stabileren Lieferbeziehungen, Mengenrabatten und einer verbesserten Versorgungssicherheit. Zudem fördern Lieferpläne die Zusammenarbeit mit Lieferanten und tragen zur Risikominimierung bei.

  • Kosteneffizienz: Reduzierung der Beschaffungskosten durch Mengenrabatte und geringeren Verwaltungsaufwand.
  • Prozessoptimierung: Vereinfachung der Bestellprozesse und bessere Planbarkeit von Lieferungen.
  • Versorgungssicherheit: Langfristige Sicherstellung der Materialversorgung und Vermeidung von Lieferengpässen.
  • Download: Optimierter Lieferplan für effiziente Logistikprozesse

    Lieferplan: Von manueller Planung zu digitaler Echtzeitsteuerung

    Aufbauend auf dem Verständnis des Lieferplans als langfristige Rahmenvereinbarung ist seine praktische Umsetzung entscheidend für effiziente Beschaffungsprozesse. Der Lieferplan sichert die kontinuierliche Versorgung mit Materialien, reduziert Lagerbestände und stärkt die Zusammenarbeit mit Lieferanten. Angesichts steigender Marktvolatilität und komplexer Lieferketten besteht jedoch die Notwendigkeit, von traditionellen zu modernen, digitalen Methoden zu wechseln.

    Alt: Manuelle Lieferplanabwicklung

    Traditioneller Ansatz: Traditionell wurden Lieferpläne manuell erstellt und verwaltet. Disponenten erstellten in regelmäßigen Abständen Bedarfsprognosen auf Basis historischer Daten und aktualisierten diese in Tabellenkalkulationen. Die Kommunikation mit Lieferanten erfolgte per Telefon, Fax oder E-Mail. Änderungen in den Bedarfen wurden oft verzögert übermittelt, was zu Über- oder Unterlieferungen führte. Die manuelle Dateneingabe war fehleranfällig, und der Mangel an Echtzeitinformationen erschwerte eine flexible Reaktion auf Marktänderungen. Zudem führte der erhöhte administrative Aufwand zu hohen Prozesskosten und längeren Durchlaufzeiten.

    Neu: Automatisierte Lieferplansteuerung mit EDI

    Electronic Data Interchange (EDI): Moderne Unternehmen setzen auf automatisierte Lieferplanprozesse mittels EDI. Durch die elektronische Vernetzung der ERP-Systeme von Einkäufer und Lieferant werden Bedarfsdaten in Echtzeit ausgetauscht. Lieferabrufe, Bestätigungen und Änderungsmeldungen erfolgen automatisch, was die Reaktionszeit erheblich verkürzt. EDI minimiert manuelle Eingriffe, reduziert Fehler und steigert die Prozessgeschwindigkeit. Die erhöhte Transparenz ermöglicht eine bessere Abstimmung und Planung entlang der gesamten Lieferkette. Zudem können durch die Integration von Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Lieferungen Lagerbestände weiter reduziert und Produktionsprozesse optimiert werden.

    Praxisbeispiel: Automobilzulieferer

    Ein Automobilzulieferer implementierte EDI für die Lieferplanabwicklung mit seinen Hauptkunden. Durch die Echtzeitübermittlung von Bedarfsdaten konnte die Lieferfähigkeit auf 99% gesteigert werden. Die Bestandskosten reduzierten sich um 15%, da Sicherheitsbestände verringert und Produktionspläne präziser gestaltet werden konnten. Zudem sank der administrative Aufwand um 25%, da manuelle Abstimmungsprozesse entfielen. Die gesteigerte Effizienz führte zu einer jährlichen Kosteneinsparung von 500.000 Euro und stärkte die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erheblich.

    Fazit zur Lieferantenbewertung

    Lieferpläne sind ein unverzichtbares Instrument des modernen Einkaufs, das Effizienz, Planungssicherheit und Kosteneinsparungen ermöglicht. Durch die Kombination aus langfristiger Rahmenvereinbarung und flexiblen Abrufaufträgen optimieren Unternehmen ihre Beschaffungsprozesse und stärken gleichzeitig die Lieferantenbeziehungen. Mit Blick auf die digitale Transformation und neue Technologien werden Lieferpläne noch dynamischer und intelligenter, was ihre strategische Bedeutung für den Unternehmenserfolg weiter erhöht.

    Weitere Ressourcen