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Intelligente Preisanalysen & proaktive Hinweise: Wie HYMER Kosteneinsparungen im 6-stelligen Bereich erzielt

Webinaraufnahme: Wahl, Deindustrialisierung & Handelszölle: Mit einem 360° Supplier Management auch in unsicheren Zeiten Wettbewerbsvorteile nutzen

veröffentlicht am
5.3.2025

Hohe Energiekosten, strenge Regulierungen und unsichere Märkte machen den Einkauf komplexer. Reichen Excel und ERP noch aus, um Preise, Risiken und Compliance im Blick zu behalten? Viele Unternehmen kämpfen mit manuellen Prozessen und fehlender Transparenz – und lassen dabei Einsparpotenziale ungenutzt.

Mit einer zentralen Datengrundlage, intelligenten Preisanalysen und KI-gestützten Empfehlungen lassen sich Kosten senken und fundierte Entscheidungen treffen. Doch wie gelingt das in der Praxis? Unsere Experten von Tacto zeigen, wie ein modernes SRM den Einkauf transformiert und Unternehmen resilienter macht.

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Die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland stellt Unternehmen vor immense Herausforderungen. Hohe Energiekosten, regulatorische Belastungen und eine schwindende industrielle Basis verschärfen die Unsicherheiten für Einkaufsabteilungen im Mittelstand. Doch mit gezielten Maßnahmen und einer strategischen Digitalisierung im Einkauf können Unternehmen nicht nur Kosten optimieren, sondern auch ihre Resilienz gegenüber wirtschaftlichen Turbulenzen stärken.

Wie das konkret aussehen kann, zeigen Florian Findeis (Produktentwicklung bei Tacto) und Kendra Benkendorf (Produktentwicklung bei Tacto) im Webinar.

Deindustrialisierung: Schleichender Rückgang der Industrieproduktion

Deutschland befindet sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Phase. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2024 bereits das zweite Jahr in Folge rückläufig. Besonders betroffen ist das verarbeitende Gewerbe, dessen Auftragslage im Dezember 2024 um 6,3 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Parallel dazu steigen die Arbeitslosenzahlen, während der Einkaufsmanagerindex (EMI) mit 45 Punkten auf eine anhaltende Schrumpfung der Industrieproduktion hinweist.

Traditionell gilt Deutschland als Industrienation, doch in den letzten Jahren zeigt sich ein besorgniserregender Trend. Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der gesamten Bruttowertschöpfung ist seit den 1990er Jahren von über 25 % auf unter 19 % gesunken. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig:

  • Hohe Energiekosten: Seit dem Wegfall russischer Gaslieferungen sind die Energiekosten drastisch gestiegen. Unternehmen in energieintensiven Branchen verlagern ihre Produktion zunehmend ins Ausland, wo Energiepreise deutlich günstiger sind – beispielsweise in den USA oder China, wo sie teilweise nur ein Fünftel der deutschen Preise betragen

  • Regulatorische Belastungen: Gesetzliche Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder die kommenden CBAM-Zölle (Carbon Border Adjustment Mechanism) erfordern erhebliche administrative Kapazitäten und erschweren die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen

  • Internationale Standortkonkurrenz: Länder wie Polen oder Ungarn bieten deutlich niedrigere Lohnkosten und bürokratische Erleichterungen für Unternehmen, was zu einer zunehmenden Verlagerung der Produktion führt

  • Fachkräftemangel: Besonders in der Industrie fehlen spezialisierte Arbeitskräfte in Bereichen wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Metallverarbeitung. Unternehmen haben Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und bestehende Strukturen aufrechtzuerhalten

Wirtschaftspolitische Unsicherheiten nach der Wahl

Die jüngste Wahl in Deutschland wird weitreichende Konsequenzen für die wirtschaftspolitische Ausrichtung des Landes haben. Unabhängig von der konkreten Regierungsbildung zeigt sich bereits ein parteiübergreifender Konsens über die Notwendigkeit wirtschaftlicher Reformen:

  • Bürokratieabbau, um Unternehmen zu entlasten und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen

  • Digitalisierung, um Prozesse effizienter zu gestalten und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern

  • Bekämpfung des Fachkräftemangels durch gezielte Qualifizierungsprogramme und Reformen im Einwanderungssystem

  • Förderung von Forschung und Innovation, um neue Technologien und nachhaltige Geschäftsmodelle zu unterstützen

Trotz dieser positiven Signale erwarten Experten kurz- bis mittelfristig keine wirtschaftliche Entlastung. Unsicherheiten über künftige Handelsbeziehungen, insbesondere mit den USA, sowie die weitere Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise bleiben bestehen. Unternehmen sollten daher nicht auf politische Lösungen warten, sondern selbst aktiv werden.

Studie zeigt: Die stärkste Belastung kommt aus internen Strukturkosten

Eine aktuelle Untersuchung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Advyce & Company zeigt, dass die größten wirtschaftlichen Belastungen für Unternehmen nicht durch externe Faktoren entstehen, sondern durch interne Prozesse und Strukturkosten. Die größten Herausforderungen:

  • Komplexe Organisationsstrukturen

  • Geringe Prozesseffizienz

  • Zu viele manuelle Tätigkeiten

  • Zu wenig Digitalisierung

Dies bedeutet: Unternehmen haben es selbst in der Hand, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, indem sie ihre internen Abläufe optimieren. Gerade in Einkaufsabteilungen, die oft für 50 bis 70 % der gesamten Unternehmenskosten verantwortlich sind, bietet eine Digitalisierung enorme Einsparpotenziale.

Der Einkauf als Schlüsselbereich für Transparenz, Effizienz und Kostenoptimierung

In unsicheren Zeiten wird der Einkauf zur zentralen Stellschraube für Unternehmen, um finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dies umfasst vier wesentliche Bereiche:

  • Kostenoptimierung durch strategische Konsolidierung von Lieferanten, Dual Sourcing und gezielte Verhandlungen

  • Risikomanagement, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und potenzielle Lieferantenrisiken frühzeitig zu identifizieren

  • Qualitätssicherung durch eine strukturierte Lieferantenbewertung und kontinuierliche Weiterentwicklung

  • Compliance-Management, das durch automatisierte Prozesse sicherstellt, dass gesetzliche Anforderungen mit minimalem Aufwand erfüllt werden

Digitalisierung als Lösung: Wie ein SRM-System den Einkauf transformiert

Ohne digitale Unterstützung haben die meisten Einkaufsorganisationen bereits große Schwierigkeiten, die erforderliche Transparenz über Lieferanten, Preise, Vertragsbedingungen und Bestellhistorien herzustellen. Dies bremst nicht nur die Effizienz, sondern verhindert auch eine strategische Weiterentwicklung des Einkaufs.

Ein Supplier-Relationship-Management-System (SRM) kann hier als zentrale Plattform dienen, um alle relevanten Informationen zu bündeln und Einkaufsprozesse zu optimieren:

  • Die zentrale Verwaltung aller Lieferantendaten inklusive Leistungsbewertungen, Zertifikate und Compliance-Status

  • Transparenz über Preisentwicklungen, um gezielte Kostensenkungsstrategien zu entwickeln

  • Automatisierte Dokumentenverwaltung, um Abläufe effizienter zu gestalten und regulatorische Anforderungen zu erfüllen

  • Datenbasierte Entscheidungsgrundlagen durch KI-gestützte Analysen, die frühzeitig Preissteigerungen oder Versorgungsrisiken identifizieren

ME Mobil Elektronik konnte durch die Einführung eines SRM-Systems 50.000 € Einsparungen innerhalb von drei Monaten realisieren. Ein weiteres Beispiel ist VEMAG, die mithilfe einer gezielten Kostentreiberanalysen 157.000 € bei B- und C-Teilen einsparen konnten.

Eine zentrale Datengrundlage als Erfolgsfaktor für den Einkauf

Viele Unternehmen scheitern an der Digitalisierung ihres Einkaufs, weil sie keine einheitliche Datenbasis haben. Einkaufsdaten sind oft über verschiedene Excel-Tabellen, ERP-Systeme oder lokale Dateien verteilt, was eine effektive Analyse und Steuerung erschwert.

Mit einer einheitlichen Datenbasis können Unternehmen ihre Einkaufsstrategie nicht nur gezielter steuern, sondern auch Prozesse automatisieren und Effizienzsteigerungen realisieren.

SRM als Basis für Preisanalysen und KI-gestützte Optimierung

Ein SRM-System legt nicht nur den Grundstein für eine transparente Einkaufsorganisation, sondern ermöglicht auch fortschrittliche Preisanalysen und KI-gestützte Entscheidungsfindung. Mit nur wenigen Klicks können detaillierte Vergleiche erstellt und direkt in Lieferantenverhandlungen genutzt werden – was zu besseren Konditionen und deutlichen Kosteneinsparungen führt.

Fazit

Die Herausforderungen für den industriellen Mittelstand sind enorm – aber Unternehmen haben zahlreiche Hebel in der Hand, um ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Der Einkauf ist dabei eine entscheidende Stellschraube: Durch strategische Maßnahmen und eine konsequente Digitalisierung können nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.

Anstatt auf politische Entlastungen zu warten, sollten Unternehmen jetzt handeln – denn die stärkste Belastung kommt aus den eigenen Strukturen, nicht aus externen Faktoren. Wer in digitale Einkaufslösungen investiert, sichert sich kurzfristige Einsparpotenziale und langfristige Wettbewerbsvorteile.

Ausblick

Die politische und wirtschaftliche Unsicherheit wird in den kommenden Jahren voraussichtlich bestehen bleiben. Eine schnelle Regierungsbildung kann zwar zu mehr Planbarkeit führen, dennoch sind grundlegende wirtschaftliche Entlastungen kurzfristig nicht zu erwarten. Unternehmen sollten daher weiterhin auf Eigeninitiative setzen und mit gezielten Digitalisierungsmaßnahmen ihren Einkauf als strategisches Instrument nutzen. Jetzt ist die beste Zeit, den Einkauf als strategisches Wertschöpfungsinstrument zu positionieren – für eine widerstandsfähige und zukunftssichere Unternehmensführung

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