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Webinaraufnahme: Statusupdate zum Lieferkettengesetz: Rückblick auf das erste Anwendungsjahr und Ausblick auf die CSDDD

veröffentlicht am
23.10.2024

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG) hat 2023 in Deutschland Unternehmen vor neue Aufgaben gestellt. Das Gesetz verlangt von ihnen, Menschenrechte und Umweltstandards in ihren globalen Lieferketten zu gewährleisten. Ab 2024 werden Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern in die Pflicht genommen. In einem Webinar gaben Dr. Martin Rothermel von Taylor Wessing und Robert Kaiser von Tacto einen wertvollen Überblick über die bestehenden Gesetze und Herausforderungen.

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Überblick zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG)

Seit Anfang 2023 gilt das LKSG für deutsche Unternehmen mit über 3.000 Mitarbeitern. Im Jahr 2024 wird dieser Schwellenwert auf 1.000 Mitarbeiter abgesenkt. Ziel des Gesetzes ist es, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden entlang der gesamten Lieferkette zu verhindern. Es zwingt Unternehmen dazu, Verantwortung nicht nur für ihre eigenen Aktivitäten, sondern auch für die ihrer direkten und indirekten Zulieferer zu übernehmen.

Kernelemente des LKSG:

  • Direkte Betroffenheit: Unternehmen, die über den genannten Schwellenwerten liegen, sind zur Einhaltung des LKSG verpflichtet.
  • Indirekte Betroffenheit: Auch kleinere Unternehmen, die als Zulieferer tätig sind, können indirekt betroffen sein. Größere Kunden fordern zunehmend von ihren Lieferanten, die Sorgfaltspflichten des LKSG ebenfalls umzusetzen.
  • Stufenweises Handeln: Unternehmen sind dazu verpflichtet, Missstände sowohl im eigenen Geschäftsbereich als auch entlang der Lieferkette zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen. Besonders bei Hinweisen auf Missstände besteht Handlungsbedarf.

Herausforderungen und praktische Erfahrungen

Die praktische Umsetzung des LKSG erweist sich in vielen Unternehmen als komplexer als erwartet. Laut den Referenten gibt es eine Reihe von Problemen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind:

  • Hoher Umsetzungsaufwand: Besonders in der Zusammenarbeit mit internationalen Lieferanten stoßen Unternehmen auf Schwierigkeiten. Der Aufbau transparenter Lieferketten und das Monitoring erfordert erhebliche Ressourcen.
  • Beschwerden und Kontrollen: Bereits im ersten Jahr nach Inkrafttreten wurden erste Beschwerden beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht. Bestimmte Sektoren, wie die Automobil- und Lebensmittelindustrie, stehen besonders im Fokus der Kontrollen.

Das europäische Lieferkettengesetz (CSDDD)

Während das LKSG spezifisch für Deutschland gilt, wird die geplante EU-Richtlinie CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) die Vorschriften noch weiter verschärfen. Die CSDDD soll für Unternehmen ab 250 Mitarbeitern gelten und beinhaltet zusätzliche Verpflichtungen, wie etwa Haftungsregelungen und Klimaziele. Der politische Prozess zur Verabschiedung der Richtlinie ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Insbesondere aus Deutschland gibt es Widerstand gegen bestimmte Regelungen der CSDDD.

Die Tacto Software-Lösung für das LKSG

Um Unternehmen bei der Einhaltung des LKSG zu unterstützen, bietet Tacto eine speziell entwickelte Software-Lösung an. Diese ermöglicht eine effiziente Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen, indem sie Funktionen zur Risikobewertung, Maßnahmensteuerung und Dokumentation bereitstellt. Die Software richtet sich primär an mittelständische Unternehmen und berücksichtigt auch die voraussichtlichen Anforderungen der europäischen CSDDD-Richtlinie.

Hauptfunktionen der Tacto-Lösung:

  • Durchführung von Risikoanalysen zur Identifizierung von Menschenrechts- und Umweltrisiken.
  • Steuerung von Maßnahmen zur Risikominimierung entlang der Lieferkette.
  • Dokumentation und Berichterstattung, um die Einhaltung der Sorgfaltspflichten nachweisen zu können.

Fazit

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz stellt Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen, sowohl in Bezug auf die nötigen internen Prozesse als auch in der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Es fordert Transparenz und Engagement für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards. Während die Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen komplex und ressourcenintensiv sein kann, bieten digitale Lösungen wie die von Tacto wertvolle Unterstützung. Sie helfen dabei, Risiken zu identifizieren, Maßnahmen effizient zu steuern und die gesetzliche Dokumentationspflicht zu erfüllen. Unternehmen, die proaktiv auf diese Anforderungen reagieren, sind besser gerüstet für zukünftige Gesetzesänderungen, wie die geplante EU-Richtlinie CSDDD.

Insgesamt zeigt sich: Das LKSG und die CSDDD markieren einen Wandel hin zu mehr Verantwortung in der globalen Geschäftswelt. Unternehmen müssen diesen Wandel annehmen und ihn als Chance begreifen, ihre Prozesse nachhaltiger zu gestalten.

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