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Webinaraufnahme: Navigation durch das Compliance-Labyrinth mit Taylor Wessing: Überblick über CBAM, EUDR und CSDDD

veröffentlicht am
23.10.2024

Mit immer strengeren Vorschriften im Rahmen von Nachhaltigkeit und Compliance sehen sich Unternehmen zunehmend mit komplexen Herausforderungen konfrontiert. In einem jüngsten Webinar, das von Takto in Zusammenarbeit mit Taylor Wessing organisiert wurde, lag der Fokus auf drei bedeutenden europäischen Richtlinien: dem Carbon Border Adjustment Mechanism (CEBAM), der European Deforestation Regulation (EUDR) und der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Dieser Artikel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Lösungsansätze, die Unternehmen helfen sollen, sich im „Compliance-Labyrinth“ zurechtzufinden.

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1. CEBAM: Was Unternehmen wissen müssen

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CEBAM) zielt darauf ab, die CO2-Emissionen von importierten Waren in die EU zu bepreisen, um einen „Level Playing Field“ zu schaffen, bei dem inländische Produzenten durch den europäischen Emissionshandel (ETS) nicht benachteiligt werden. Unternehmen müssen bis 2026 detaillierte Berichte über CO2-Emissionen ihrer importierten Waren abgeben, bevor ab dann tatsächliche Zahlungen fällig werden.

Wichtige Eckdaten:

  • Aktuell sind Branchen wie Zement, Strom, Düngemittel, Eisen und Stahl, Aluminium und Wasserstoff betroffen.
  • In der Einführungsphase bis Ende 2025 müssen Unternehmen quartalsweise Berichte abgeben, jedoch ohne CO2-Preise zu zahlen.
  • Ab 2026 wird eine vollständige CO2-Bepreisung erfolgen, basierend auf den Emissionen, die bei der Herstellung der importierten Waren entstehen.

Unternehmen müssen jetzt schon anfangen, echte CO2-Daten von ihren Lieferanten anzufordern, da die Nutzung von Standardwerten ab Mitte 2024 stark eingeschränkt wird. Auch sollten Unternehmen ihre Lieferverträge anpassen, um die notwendigen Daten effizient einholen zu können.

2. EUDR: Schutz der Wälder und Lieferkettenverantwortung

Die European Deforestation Regulation (EUDR) richtet sich gegen die Entwaldung, die durch den Anbau von Rohstoffen wie Holz, Soja, Rind, Palmöl, Kautschuk, Kaffee und Kakao verursacht wird. Unternehmen dürfen ab Ende 2024 nur noch „entwaldungsfreie“ Produkte auf den EU-Markt bringen. Das bedeutet, dass Rohstoffe, die nach dem Stichtag 31. Dezember 2020 auf Flächen produziert wurden, die entwaldet wurden, nicht mehr gehandelt werden dürfen.

Wichtige Anforderungen:

  • Unternehmen müssen ihre Lieferketten bis zum Ursprung des Rohstoffs zurückverfolgen und dabei Geolokalisierungsdaten der Anbauflächen bereitstellen.
  • Für den Handel mit diesen Rohstoffen und Erzeugnissen sind detaillierte Sorgfaltserklärungen abzugeben.
  • Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) haben bis 2025 Zeit, sich auf die Regelungen vorzubereiten.

Die Einhaltung dieser Vorschriften erfordert von Unternehmen, genaue Informationen über die Herkunft und Produktionsbedingungen ihrer Rohstoffe zu sammeln und zu dokumentieren. Frühzeitige Maßnahmen zur Lieferantenüberprüfung und Rückverfolgbarkeit sind entscheidend.

3. CSDDD: Das europäische Lieferkettengesetz

Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) ist die europäische Antwort auf das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG). Sie erweitert die Pflichten von Unternehmen und bezieht sowohl Umwelt- als auch Menschenrechtsaspekte entlang der gesamten Lieferkette ein. Betroffen sind zunächst Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern und 450 Millionen Euro Umsatz, wobei die Vorschriften schrittweise ausgeweitet werden.

Unterschiede zum LKSG:

  • Die CSDDD umfasst auch indirekte Zulieferer und damit die gesamte Wertschöpfungskette.
  • Sie führt eine zivilrechtliche Haftung ein, wenn Unternehmen ihren Sorgfaltspflichten nicht nachkommen.
  • Unternehmen müssen die Auswirkungen ihrer Tätigkeiten und Lieferketten auf Menschenrechte und Umwelt bewerten und priorisieren.

Für Unternehmen ist es ratsam, bereits jetzt Strukturen aufzubauen, die eine umfassende Risikoanalyse und Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Lieferkette gewährleisten.

Integration der Compliance in eine Softwarelösung

Eine zentrale Botschaft des Webinars war die Bedeutung von digitalen Plattformen wie Takto, um die vielfältigen Compliance-Anforderungen zu verwalten. Takto bietet eine integrierte Lösung zur Verwaltung von Lieferantendaten, zur Einhaltung von Vorschriften wie CEBAM, EUDR und CSDDD und zur Abwicklung von Compliance-relevanten Anfragen.

Vorteile der Software:

  • Zentralisierte Verwaltung aller Lieferantendaten und Compliance-Informationen.
  • Automatisierte Berichterstellung und Rückverfolgbarkeit.
  • Effizientes Onboarding und Monitoring von Lieferanten.

Durch den Einsatz einer solchen Plattform können Unternehmen nicht nur ihre Compliance-Anforderungen erfüllen, sondern auch langfristig Zeit und Ressourcen sparen.

Fazit: Der Weg zur Compliance erfordert frühzeitige Vorbereitung

Die immer strenger werdenden Vorschriften wie CEBAM, EUDR und CSDDD stellen Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Frühzeitige Vorbereitung und die Digitalisierung von Lieferketten- und Compliance-Prozessen sind dabei entscheidend. Mit der richtigen Software und einer klaren Strategie können Unternehmen nicht nur rechtliche Risiken minimieren, sondern auch ihre Lieferketten transparenter und nachhaltiger gestalten.

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