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Webinaraufnahme: Lieferkettengesetz in der Praxis: Wie Schwäbische Werkzeugmaschinen die LkSG-Anforderungen im Mittelstand erfüllt

veröffentlicht am
30.10.2024

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG) stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, die zunehmend auch mittelständische Betriebe betreffen. Im Rahmen eines Webinars beleuchteten wir zusammen mit SW (Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH), wie das LKSG insbesondere für den industriellen Mittelstand praxistauglich umgesetzt werden kann. Tacto unterstützt als Einkaufslösung bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, indem alle Prozesse rund um das Risikomanagement digital gesteuert und transparent dokumentiert werden.

Hier folgt eine detaillierte Zusammenfassung der Umsetzungsschritte, Anforderungen und eingesetzten Tools für eine effiziente und gesetzeskonforme Umsetzung des LKSG im Mittelstand.

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Grundlegende Anforderungen des Lieferkettengesetzes im Mittelstand

Seit 2023 sind Unternehmen mit über 3000 Mitarbeitenden verpflichtet, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten zu beachten. Ab 2024 greift diese Verpflichtung bereits ab 1000 Mitarbeitenden. Ziel des Gesetzes ist es, sicherzustellen, dass entlang der Lieferkette Menschenrechte respektiert und Umweltstandards eingehalten werden.

Zwar richtet sich das Gesetz zunächst an größere Unternehmen, doch auch mittelständische Betriebe spüren dessen Auswirkungen durch die sogenannten indirekten Verpflichtungen. Das bedeutet, dass viele Unternehmen durch Kundennachfragen oder direkte Anforderungen von Großkunden frühzeitig zur Compliance angehalten sind.

Das Gesetz fordert die Einhaltung der folgenden Punkte:

  • Grundsatzerklärung: Unternehmen müssen öffentlich verpflichtend darlegen, dass sie die Menschenrechte und Umweltstandards einhalten.
  • Risikoanalyse und Präventionsmaßnahmen: Regelmäßige Analysen der Lieferkette, gefolgt von klaren Präventionsmaßnahmen.
  • Beschwerdeverfahren: Etablierung eines öffentlich zugänglichen Beschwerdekanals.
  • Dokumentation und Berichtspflichten: Nachweisliche und kontinuierliche Dokumentation der Maßnahmen und jährliche Berichtserstattung an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Praxisnahe Umsetzung bei SW und Tacto

Die Zusammenarbeit zwischen SW und Tacto zeigt exemplarisch, wie ein mittelständisches Unternehmen das Lieferkettengesetz strategisch und operativ umsetzt.

1. Organisatorische Grundlagen schaffen

  • Grundsatzerklärung: Eine öffentlich zugängliche Erklärung zum Menschenrechts- und Umweltengagement wird auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht. Dabei unterstützt Tacto mit rechtssicheren Mustervorlagen.
  • Beschwerdeverfahren: Mit dem Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) ist das Beschwerdeverfahren für Mitarbeitende und Lieferanten bei SW bereits integriert und über die Unternehmenswebsite erreichbar.
  • Verantwortlichkeiten festlegen: Die Leitung des Risikomanagements wurde definiert, um die Prozesse gesetzeskonform und unter Berücksichtigung von Haftungsaspekten zu steuern.

2. Durchführung der Risikoanalyse

Die Risikoanalyse ist der Kern der Sorgfaltspflichten. Dabei werden sämtliche Lieferanten von SW anhand eines strukturierten Trichtermodells bewertet:

  • Abstrakte Risikoanalyse: Auf Basis von drei Kriterien – Umsatzanteil, Länder- und Branchenrisiko – werden Lieferanten mit hohem Risikopotenzial identifiziert.
  • Konkretisierung der Analyse: Lieferanten, die aufgrund der ersten Analyse weiterhin als potenziell kritisch gelten, durchlaufen eine detaillierte Prüfung, bei der zusätzliche Informationen, wie Zertifikate und Compliance-Dokumente, angefragt und überprüft werden. Hierzu zählt beispielsweise das ISO-14001-Zertifikat, das Umweltstandards bestätigt.

3. Maßnahmen zur Risikominimierung

Ergibt die Analyse, dass ein Lieferant ein Risiko darstellt, so werden präventive Maßnahmen eingeleitet. Dies geschieht über Tacto in Form eines automatisierten Workflows:

  • Präventive Maßnahmen: Lieferanten erhalten beispielsweise den Code of Conduct von SW zur Unterzeichnung oder müssen zusätzliche Zertifikate vorlegen.
  • Konkrete Gegenmaßnahmen: Sollte ein Lieferant den Anforderungen wiederholt nicht entsprechen, wird ein Audit veranlasst. Im Fall schwerer Verstöße, wie etwa Hinweise auf Kinderarbeit, steht SW die Option zur Verfügung, die Geschäftsbeziehung zu beenden.

4. Erstellung des BAFA-Berichts

Die Berichterstattung an die BAFA erfolgt jährlich und bildet das Herzstück der LKSG-Dokumentation. Tacto bietet hier eine automatische Zusammenstellung der erfassten Informationen und Maßnahmen, die in den Bericht übernommen werden. So gewährleistet SW, dass sämtliche relevanten Maßnahmen korrekt dokumentiert und rechtssicher an das BAFA weitergeleitet werden.

Vorteile der digitalen Umsetzung mit Tacto

Die vollständige Abbildung der Prozesse in Tacto bringt SW einige entscheidende Vorteile:

  • Zentrale Verwaltung: Alle Lieferantendaten sind jederzeit und zentral einsehbar, was die Reaktionszeit auf gesetzliche Anforderungen deutlich verkürzt.
  • Automatisierte Risikoanalysen: Durch die kontinuierliche Anreicherung und Aktualisierung der Datenbasis übernimmt Tacto automatisierte Risikoanalysen, die auf einem breiten Pool von Branchen- und Länderdaten basieren.
  • Dokumentation und Nachweisführung: Ein zentrales Berichtswesen dokumentiert und strukturiert sämtliche Maßnahmen, sodass das Unternehmen auch bei Audits oder Rückfragen schnell und transparent Auskunft geben kann.

Fazit: Lieferkettengesetz im Mittelstand zukunftssicher umsetzen

SW hat die Anforderungen des LKSG konsequent in ihre Einkaufs- und Lieferantenprozesse integriert, unterstützt von der Einkaufslösung Tacto, die den gesamten Prozess des Lieferantenmanagements und der Compliance abdeckt. Die Partnerschaft zeigt auf, dass auch mittelständische Unternehmen effizient und regelkonform agieren können, ohne die operativen Aufgaben des Einkaufs aus den Augen zu verlieren. Die enge Zusammenarbeit mit Tacto ermöglicht SW zudem, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren, sei es durch das europäische Pendant zum LKSG oder andere regulatorische Entwicklungen.

Ihr Unternehmen und das Lieferkettengesetz

Das Lieferkettengesetz fordert von Unternehmen strategisches und operatives Risikomanagement, das auch für den Mittelstand praxistauglich und wirtschaftlich umsetzbar ist. Die digitale Unterstützung durch Tools wie Tacto ermöglicht eine effiziente und transparente Umsetzung dieser Anforderungen und erlaubt den Blick über aktuelle Anforderungen hinaus auf kommende Regelungen, wie den Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM).

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