Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) der Europäischen Union ist eines der zentralen Instrumente zur Förderung nachhaltiger Produktion und zur Transparenz von Emissionen in globalen Lieferketten. Seit seiner Einführung im Oktober 2023 befindet sich CBAM in einer Übergangsphase, die bis Ende 2025 läuft. Nach Ende der Übergangsphase und mit Beginn der vollen CBAM-Einführung in 2026, wird auch die Zertifizierung als CBAM-Anmelder verpflichtend – ein Prozess, der bis zu 180 Tage dauern kann und daher frühzeitig gestartet werden sollte.
CBAM zielt darauf ab, Wettbewerbsverzerrungen durch unterschiedliche Klimaschutzmaßnahmen zwischen der EU und anderen Ländern zu minimieren. Indem die CO₂-Emissionen importierter Waren quantifiziert und monetarisiert werden, entsteht ein Anreiz, Lieferketten nachhaltiger zu gestalten. Für Unternehmen bedeutet dies jedoch, dass sie zunehmend detaillierte Informationen zu den Emissionen ihrer Produkte und Vorprodukte liefern müssen – eine Herausforderung, die vor allem für kleinere und mittelständische Betriebe mit limitierten Ressourcen erhebliche Umstellungen erfordert.
Seit August 2024 sind beispielsweise ausschließlich Echtdaten zur Berichterstattung zugelassen, was den Druck auf Unternehmen hinsichtlich Datenqualität und Nachweispflichten erhöht. Ab 2026 wird die externe Zertifizierung dieser Daten obligatorisch, ebenso wie der Kauf und die Abgabe von CBAM-Zertifikaten.
Um den Status als CBAM-Anmelder zu erlangen, müssen Unternehmen spezifische Voraussetzungen erfüllen und einen klar definierten Registrierungsprozess durchlaufen. Dazu gehören:
Die digitale Einreichung dieser Unterlagen erfolgt über ein elektronisches CBAM-Register, und die Bearbeitung durch die zuständige nationale Behörde kann bis zu 180 Tage dauern. Fehlende Unterlagen oder unzureichende Nachweise können den Prozess erheblich verlängern oder zur Ablehnung des Antrags führen.
Die Übergangsphase des CBAM bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Prozesse schrittweise anzupassen. Das rechtzeitige Handeln minimiert Risiken wie rechtliche Sanktionen und operative Störungen. Besonders für den Mittelstand ist eine klare Strategie notwendig, um die wachsenden Anforderungen zu erfüllen:
1. Transparenz schaffen:
Identifizieren Sie CBAM-relevante Produkte und Lieferanten, und beginnen Sie mit der Sammlung von Emissionsdaten.
2. Prozesse automatisieren:
Digitale Tools wie Supplier Relationship Management (SRM)-Systeme können helfen, die Erhebung, Verwaltung und Berichterstattung von Daten zu standardisieren und zu vereinfachen.
3. Engpässe vermeiden:
Da die Bearbeitung des Anmeldeprozesses langwierig sein kann, empfiehlt sich eine frühzeitige Einreichung.
Die Implementierung eines CBAM-konformen Datenmanagements kann durch spezialisierte Software-Lösungen erleichtert werden. Ein SRM-System wie das von Tacto bietet beispielsweise:
Der CBAM stellt für viele Unternehmen eine erhebliche Herausforderung dar, bietet aber gleichzeitig die Möglichkeit, die eigenen Lieferketten zukunftsfähig zu machen. Der Übergangszeitraum sollte intensiv genutzt werden, um notwendige Anpassungen umzusetzen und rechtzeitig den Anmelderstatus zu beantragen. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern sich nicht nur rechtliche und operative Stabilität, sondern stärken auch ihre Position im Wettbewerb.
Die volle Anwendung des CBAM ab 2026 wird durch strenge Kontrollen und regelmäßige Anpassungen geprägt sein. Zukünftig könnten weitere Sektoren und Produkte in den Geltungsbereich aufgenommen werden, was die Anforderungen an Unternehmen noch komplexer macht. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass innovative Technologien und datenbasierte Lösungen zur Optimierung von Lieferketten weiter an Bedeutung gewinnen. Unternehmen, die proaktiv agieren, werden in der Lage sein, von dieser Entwicklung zu profitieren und ihre Marktstellung zu stärken.
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