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Bedarfsermittlung: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Die systematische Bedarfsermittlung bildet das Fundament für einen erfolgreichen Beschaffungsprozess und ermöglicht es Unternehmen, ihre Ressourcen optimal einzusetzen. Dieser strukturierte Überblick zeigt Ihnen die wichtigsten Methoden und Werkzeuge für eine präzise Bedarfsplanung im Einkauf, damit Sie Versorgungsengpässe vermeiden und Kosten nachhaltig optimieren können.

Bedarfsermittlung auf den Punkt gebracht:

Die Bedarfsermittlung ist ein systematischer Prozess zur Identifikation und Quantifizierung benötigter Güter und Dienstleistungen in einem definierten Zeitraum. Sie bildet das Fundament für eine effiziente Beschaffungsplanung und ermöglicht dem Einkauf eine optimale Steuerung von Bestellmengen, Lieferterminen und Lagerbeständen.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer ermittelt durch Analyse der Produktionsplanung einen Bedarf von 25.000 Stahlblechen für das kommende Quartal und plant entsprechend eine gestaffelte Beschaffung von je 8.333 Einheiten pro Monat, um Lagerkosten zu optimieren und Produktionsengpässe zu vermeiden.

Inhalt

Die Bedarfsermittlung ist ein fundamentaler Prozess im betrieblichen Beschaffungsmanagement. Sie bildet die Grundlage für eine effiziente und wirtschaftliche Materialwirtschaft in Unternehmen. Durch eine systematische Bedarfsermittlung werden Art, Menge und Zeitpunkt des Materialbedarfs präzise bestimmt, um sowohl Überbestände als auch Versorgungsengpässe zu vermeiden. In dieser Einführung werden die verschiedenen Methoden und Instrumente der Bedarfsermittlung vorgestellt sowie deren Bedeutung für eine optimale Unternehmenssteuerung erläutert. Dabei werden sowohl klassische Verfahren als auch moderne, digitale Lösungsansätze betrachtet.

Was ist die Bedarfsermittlung?

Die Bedarfsermittlung ist ein zentraler Prozess im Einkauf und bezeichnet die systematische Feststellung des Material- und Dienstleistungsbedarfs eines Unternehmens. Sie dient dazu, den genauen Umfang, die Mengen und den Zeitpunkt der benötigten Güter und Leistungen zu bestimmen. Durch eine sorgfältige Bedarfsermittlung stellt ein Unternehmen sicher, dass alle notwendigen Ressourcen rechtzeitig und in der richtigen Menge zur Verfügung stehen, um den betrieblichen Ablauf optimal zu gestalten.

Kernelemente der Bedarfsermittlung

  • Bedarfsarten: Unterscheidung zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärbedarf
  • Bedarfsermittlungsmethoden: Verbrauchsgesteuerte (stochastische), programmorientierte (deterministische) und heuristische Verfahren
  • Bedarfsplanung: Prognose zukünftiger Bedarfe basierend auf historischen Daten und Marktanalyse
  • Bestandsmanagement: Optimierung von Lagerbeständen zur Sicherstellung der Lieferbereitschaft bei gleichzeitiger Minimierung von Lagerkosten
  • Bedeutung für den Einkauf

    Die Bedarfsermittlung ist für den Einkauf von essenzieller Bedeutung, da sie die Grundlage für alle Beschaffungsstrategien bildet. Eine präzise Bedarfsermittlung ermöglicht es, Überbestände zu vermeiden, Engpässe zu verhindern und die Beschaffungskosten zu optimieren. Sie trägt dazu bei, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Effizienz der Beschaffungsprozesse zu steigern.

  • Kosteneffizienz: Reduzierung von Lager- und Beschaffungskosten durch genaue Bedarfsermittlung
  • Lieferbereitschaft: Sicherstellung der Materialverfügbarkeit für die Produktion und den Verkauf
  • Strategische Beschaffung: Grundlage für Verhandlungen mit Lieferanten und langfristige Beschaffungsplanung
  • Leitfaden: Professionelle Bedarfsermittlung im strategischen Einkauf

    Bedarfsermittlung: Von traditioneller Planung zu Data-Driven Forecasting

    Die Bedarfsermittlung ist essenziell für die Sicherstellung einer effizienten Materialwirtschaft und die Optimierung von Lagerbeständen. Aufbauend auf den theoretischen Grundlagen spielt sie eine zentrale Rolle in der Beschaffungslogistik und Produktionsplanung. In Zeiten volatiler Märkte und steigender Komplexität stoßen traditionelle Methoden jedoch an ihre Grenzen. Dies erfordert eine Transformation hin zu modernen, datengetriebenen Ansätzen, um den Herausforderungen gerecht zu werden.

    Alt: Traditionelle Bedarfsermittlung

    Traditioneller Ansatz:

    In der traditionellen Bedarfsermittlung werden Bedarfe meist manuell auf Basis historischer Verbrauchsdaten ermittelt. Planer nutzen einfache Werkzeuge wie Tabellenkalkulationen, um zukünftige Bedarfe abzuschätzen. Charakteristisch dafür sind statische Prognosen ohne Berücksichtigung aktueller Marktveränderungen oder externer Einflüsse. Diese Vorgehensweise ist anfällig für Ungenauigkeiten, was zu Überbeständen oder Lieferengpässen führen kann. Zudem erfordert sie einen hohen manuellen Aufwand und ist wenig flexibel gegenüber kurzfristigen Änderungen.

    Neu: Data-Driven Forecasting

    Data-Driven Forecasting:

    Der moderne Ansatz der Bedarfsermittlung setzt auf datengetriebene Prognosen unter Einsatz fortschrittlicher Technologien wie KI im Einkauf und Machine Learning. Durch die Integration von Echtzeitdaten aus ERP-Systemen, Verkaufsstatistiken und externen Marktinformationen werden präzisere und dynamischere Vorhersagen ermöglicht. Key Innovations beinhalten Big Data Analytics, die Verarbeitung großer Datenmengen und die Berücksichtigung komplexer Einflussfaktoren. Dies führt zu einer höheren Genauigkeit in der Bedarfsvorhersage, reduziert Lagerbestände und erhöht die Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen erheblich.

    Praxisbeispiel: Lebensmittelindustrie

    Ein führendes Unternehmen der Lebensmittelindustrie implementierte ein Data-Driven Forecasting-System, das Verkaufsdaten, saisonale Trends und Social-Media-Analysen kombiniert. Durch diesen modernen Ansatz konnte das Unternehmen seine Prognosegenauigkeit um 25% steigern. Dies führte zu einer Reduzierung der Lagerkosten um 15% und einer Verringerung von Fehlbeständen um 30%. Die verbesserte Bedarfsermittlung ermöglichte zudem eine schnellere Reaktion auf Markttrends und erhöhte die Kundenzufriedenheit signifikant.

    Fazit zur Bedarfsermittlung

    Die Bedarfsermittlung ist ein fundamentaler Prozess für den erfolgreichen Einkauf und die effiziente Ressourcenplanung eines Unternehmens. Durch präzise Analysen, moderne Technologien und systematische Methoden können Unternehmen ihre Beschaffungskosten optimieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit gewährleisten. Der zunehmende Einsatz von KI und digitalen Tools wird die Genauigkeit und Effizienz der Bedarfsermittlung weiter steigern und somit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.

    Weitere Ressourcen