Die offene Kalkulation ist eine transparente Darlegung aller Kostenbestandteile eines Produkts oder einer Dienstleistung durch den Lieferanten gegenüber dem Kunden. Für den Einkauf ermöglicht diese Transparenz eine fundierte Preisverhandlung sowie die Identifikation von Kostensenkungspotenzialen in der Lieferkette.
Beispiel: Ein Automobilzulieferer legt seinem Kunden die vollständige Kostenstruktur eines Bauteils offen, aufgeschlüsselt in 45% Materialkosten, 25% Fertigungskosten, 15% Gemeinkosten, 10% Logistikkosten und 5% Gewinnmarge, wodurch in gemeinsamen Workshops Einsparpotenziale von 8% identifiziert werden können.
Die Offene Kalkulation ist ein betriebswirtschaftliches Instrument im Einkauf, bei dem der Lieferant dem Einkäufer volle Transparenz über die Kostenstruktur eines Produkts oder einer Dienstleistung gewährt. Dabei werden alle Kostenbestandteile wie Materialkosten, Arbeitsstunden, Gemeinkosten und Margen offenlegt. Ziel ist es, ein tiefgreifendes Verständnis der Preiszusammensetzung zu erlangen, um faire Preise zu verhandeln und gemeinsam Kostensenkungspotenziale zu identifizieren.
Im Einkauf ermöglicht die Offene Kalkulation eine tiefere Einsicht in die Kostentreiber von Produkten und Dienstleistungen. Durch die gewonnene Transparenz können Unternehmen gemeinsam mit ihren Lieferanten Prozesse optimieren, Kosten senken und Wettbewerbsvorteile erzielen. Sie fördert langfristige Beziehungen und stärkt das gegenseitige Vertrauen, was zu stabileren Lieferketten und besserer Qualität führt.
Die Offene Kalkulation ermöglicht es Einkäufern, die genaue Kostenstruktur eines Produkts zu verstehen. Durch die transparente Offenlegung aller Kostenbestandteile können Preisverhandlungen auf einer fundierten Basis geführt und gemeinsam mit dem Lieferanten Kostensenkungspotenziale identifiziert werden.
Ausgangssituation: Ein Einkäufer verhandelt über ein Maschinenbauteil, das vom Lieferanten für 1.000 € angeboten wird.
Kostenaufstellung durch den Lieferanten:
Analyse und Verhandlung:
Neuer Zielpreis:
Durch die Offene Kalkulation konnte der Preis von 1.000 € auf 925 € gesenkt werden, was einer Ersparnis von 7,5 % entspricht.
→ Vertrauensbasierte Lieferantenbeziehung: Aufbau einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit als Grundlage für die ehrliche Offenlegung der Kostendaten
→ Fachkompetenz im Einkauf: Tiefgreifendes Verständnis von Kostenstrukturen und Produktionsprozessen zur effektiven Analyse
→ Systematische Dokumentation: Strukturierte Erfassung und Analyse der Kalkulationsdaten für nachhaltige Optimierung
→ Informationsasymmetrie: Risiko der unvollständigen oder verfälschten Kostenangaben durch Lieferanten
→ Ressourcenaufwand: Hoher Zeit- und Personalaufwand für detaillierte Kostenanalysen
→ Marktdynamik: Schwankende Rohstoffpreise und Wechselkurse erschweren langfristige Kalkulationen
Zukunftstrends und strategische Implikationen:
"Die Digitalisierung wird die Offene Kalkulation durch automatisierte Datenerfassung und -analyse revolutionieren."
→ Integration von Blockchain für transparente Kostenverfolgung
→ KI-gestützte Plausibilitätsprüfungen der Kalkulationen
→ Echtzeitbasierte Kostenmodelle mit automatischer Anpassung
→ Collaborative Cost Engineering Plattformen
Die Offene Kalkulation ist ein wertvolles strategisches Instrument im modernen Einkauf, das durch Transparenz und partnerschaftliche Zusammenarbeit nachhaltige Kosteneinsparungen ermöglicht. Trotz Herausforderungen wie hohem Ressourcenaufwand und möglicher Informationsasymmetrie überwiegen die Vorteile: fundierte Preisverhandlungen, optimierte Lieferantenbeziehungen und identifizierte Einsparpotenziale. Mit der zunehmenden Digitalisierung und KI-gestützten Analysen wird die Bedeutung der Offenen Kalkulation für erfolgreiche Einkaufsstrategien weiter wachsen.