Target Costing ist eine retrograde Kalkulationsmethode, bei der ausgehend vom maximal erzielbaren Marktpreis die zulässigen Kosten eines Produkts ermittelt werden. Für den Einkauf bedeutet dies die strategische Aufgabe, Lieferanten und Komponenten so auszuwählen, dass die vorgegebenen Zielkosten unter Einhaltung der Qualitätsanforderungen erreicht werden.
Beispiel: Bei der Entwicklung eines neuen Smartphones wird ein Marktpreis von 599 Euro angestrebt, woraus sich nach Abzug von Gewinnmarge (20%) und anderen Kosten ein maximales Budget von 180 Euro für die Materialkosten ergibt, das der Einkauf durch gezielte Lieferantenauswahl und Verhandlungen einhalten muss.
Target Costing, auch als Zielkostenrechnung bekannt, ist eine marktorientierte Methode des Kostenmanagements. Sie zielt darauf ab, bereits in der Produktentwicklungsphase die Herstellkosten eines Produkts so zu steuern, dass ein zuvor definierter Marktpreis und die angestrebte Gewinnmarge erreicht werden. Dabei stehen Kundenanforderungen und Wettbewerbsbedingungen im Vordergrund, um Produkte kosteneffizient und bedarfsgerecht zu gestalten.
Im Target Costing arbeitet der Einkauf eng mit anderen Abteilungen zusammen, um die Zielkosten zu realisieren. Durch Marktanalysen und Preisverhandlungen trägt der Einkauf dazu bei, dass Materialien und Komponenten zu optimalen Konditionen beschafft werden. Zudem spielt er eine Schlüsselrolle bei der Auswahl von Lieferanten, die bereit sind, an gemeinsamen Kostensenkungsprogrammen teilzunehmen.
Target Costing ist eine Methode, bei der ausgehend vom am Markt erzielbaren Preis rückwärts die maximal erlaubten Kosten für ein Produkt ermittelt werden. Ziel ist es, durch Kostenmanagement in der Entwicklungsphase die Profitabilität zu sichern.
Ausgangssituation:
Geplanter Verkaufspreis eines neuen Produkts: 200 €
Angestrebte Gewinnmarge: 25%
1. Berechnung des Zielgewinns:
Zielgewinn = Verkaufspreis × Gewinnmarge
Zielgewinn = 200 € × 25% = 50 €
2. Ermittlung der Zielkosten:
Zielkosten = Verkaufspreis - Zielgewinn
Zielkosten = 200 € - 50 € = 150 €
Anwendung im Einkauf:
Der Einkauf muss nun sicherstellen, dass die Beschaffungskosten die Zielkosten von 150 € nicht überschreiten. Dies erreicht er durch Verhandlungen mit Lieferanten, Suche nach alternativen Materialien oder Prozessoptimierungen. So kann beispielsweise durch Bündelung von Bestellungen der Stückpreis gesenkt oder durch Design-to-Cost Maßnahmen die Materialauswahl kosteneffizienter gestaltet werden.
Target Costing ermöglicht es Einkaufsabteilungen, proaktiv zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens beizutragen. Durch die frühzeitige Einbindung in den Produktentwicklungsprozess kann der Einkauf Einfluss auf Designentscheidungen nehmen und sicherstellen, dass Lieferantenbeziehungen optimal genutzt werden. Dies führt zu:
FazitTarget Costing ist ein unverzichtbares Instrument des modernen Einkaufs, das durch seine marktorientierte Herangehensweise die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig stärkt. Die systematische Kostensteuerung bereits in der Entwicklungsphase, kombiniert mit der engen Zusammenarbeit zwischen Einkauf, anderen Abteilungen und Lieferanten, ermöglicht eine effiziente Produktgestaltung bei optimalen Kosten. Besonders wertvoll ist dabei die Verbindung von Kundenanforderungen mit wirtschaftlichen Zielen, wodurch sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die Profitabilität gesichert werden.