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Aktivitätsbasierte Kostenrechnung: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Activity Based Costing ermöglicht eine verursachungsgerechte Kostenzuordnung und schafft damit die Basis für fundierte Entscheidungen in der Produkt- und Prozessgestaltung. Der folgende Überblick zeigt Ihnen, wie Sie diese Methode im Einkauf nutzen können, um Kostentreiber zu identifizieren und Einsparpotenziale systematisch zu erschließen.

Activity Based Costing auf den Punkt gebracht:

Activity Based Costing ist eine Kostenrechnungsmethode, die Gemeinkosten verursachungsgerecht auf Basis der tatsächlich durchgeführten Aktivitäten den Kostenstellen zuordnet. Für den Einkauf ermöglicht diese Methode eine präzisere Bewertung der wahren Beschaffungskosten und hilft bei der Identifikation von Kostentreibern in Beschaffungsprozessen.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer wendet ABC an und ermittelt, dass bei der Beschaffung von C-Teilen pro Bestellung durchschnittlich 105 Euro Prozesskosten entstehen, die sich aus 45 Minuten Arbeitszeit (67,50 Euro), IT-Systemen (25 Euro) und Qualitätssicherung (12,50 Euro) zusammensetzen.

Inhalt

Das Activity Based Costing (ABC), auch Prozesskostenrechnung genannt, ist ein innovatives Kostenrechnungssystem, das in den 1980er Jahren entwickelt wurde. Es stellt einen modernen Ansatz zur verursachungsgerechten Zuordnung von Gemeinkosten dar, indem es sich auf die tatsächlichen Aktivitäten und Prozesse im Unternehmen konzentriert. Anders als traditionelle Kostenrechnungssysteme ermöglicht ABC eine präzisere Kostenzuordnung und damit eine bessere Entscheidungsgrundlage für das Management. In dieser Einführung werden wir die Grundprinzipien, Vorteile und Herausforderungen des Activity Based Costing näher beleuchten und aufzeigen, wie dieses System in der Praxis erfolgreich implementiert werden kann.

Was ist Activity Based Costing?

Activity Based Costing (ABC), auf Deutsch Aktivitätenbasierte Kostenrechnung, ist ein Verfahren zur präzisen Erfassung und Verteilung von Gemeinkosten auf Produkte, Dienstleistungen oder Kunden. Im Gegensatz zu traditionellen Kostenrechnungsansätzen, die Kosten pauschal verteilen, analysiert ABC die tatsächlichen Aktivitäten, die Ressourcen verbrauchen, und ordnet die Kosten diesen Aktivitäten zu. Dies ermöglicht eine genauere Darstellung der Kostenstruktur und unterstützt Unternehmen dabei, Kostentreiber zu identifizieren und Kosten effizienter zu steuern.

Kernelemente des Activity Based Costing

  • Aktivitätenanalyse: Identifikation aller relevanten Aktivitäten, die Ressourcen verbrauchen
  • Kostentreiberbestimmung: Ermittlung der Faktoren, die die Höhe der Kosten für jede Aktivität beeinflussen
  • Kostenstellenzuordnung: Verknüpfung von Kosten mit spezifischen Aktivitäten und Prozessen
  • Kostenallokation: Verteilung der Aktivitätenkosten auf Produkte oder Dienstleistungen basierend auf deren Ressourcenverbrauch
  • Bedeutung von Activity Based Costing im Einkauf

    Im Einkauf ermöglicht Activity Based Costing eine detaillierte Analyse der Beschaffungskosten, indem es die Kosten einzelner Einkaufsaktivitäten sichtbar macht. Durch diese Transparenz können Einkäufer ineffiziente Prozesse identifizieren, versteckte Kosten aufdecken und gezielte Maßnahmen zur Kostensenkung ergreifen. ABC unterstützt zudem bei der Bewertung von Lieferanten, indem es die tatsächlichen Prozesskosten berücksichtigt und so fundierte Entscheidungen für strategische Partnerschaften ermöglicht.

  • Kostentransparenz: Detaillierte Einsicht in die Kostenstruktur der Beschaffungsprozesse
  • Effizienzsteigerung: Identifikation und Beseitigung ineffizienter Aktivitäten im Einkauf
  • Strategische Beschaffungsentscheidungen: Unterstützung bei Make-or-Buy-Analysen und Lieferantenauswahl durch genaue Kostendaten
  • Whitepaper: Prozesskosten analysieren und optimieren

    Prozesskostenrechnung: Von traditioneller Kostenrechnung zu Activity-Based Costing

    Die Prozesskostenrechnung hat sich aus der Notwendigkeit entwickelt, Kostenstrukturen detaillierter zu analysieren, um den steigenden Anforderungen moderner Unternehmen gerecht zu werden. Basierend auf der theoretischen Grundlage, die die traditionelle Kostenrechnung liefert, zeigt sich in der Praxis häufig, dass eine genaue Zuordnung der Gemeinkosten zu den verursachenden Prozessen fehlt. Dies führt zu Verzerrungen in der Produktkalkulation und erschwert fundierte Entscheidungsfindungen. Daher besteht ein zunehmender Bedarf, von traditionellen Methoden zu einem präziseren, prozessorientierten Ansatz zu wechseln.

    Alt: Traditionelle Kostenrechnung

    Traditioneller Ansatz: In der traditionellen Kostenrechnung werden Kosten hauptsächlich auf Kostenstellen und Kostenträger verteilt, oft mithilfe von Zuschlags- und Verteilungsschlüsseln. Praktisch bedeutet dies, dass Gemeinkosten proportional zu direkten Kosten oder anderen Basiswerten zugeordnet werden. Dieses Vorgehen nutzt Werkzeuge wie die Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung. Ein zentrales Merkmal ist die Einfachheit und Standardisierung des Prozesses. Allerdings ergeben sich erhebliche Einschränkungen, da komplexe Produktionsprozesse und indirekte Kosten nicht adäquat abgebildet werden. Dies führt zu Ungenauigkeiten in der Kostenverteilung und kann ineffiziente Bereiche verschleiern, was die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beeinträchtigt.

    Neu: Activity-Based Costing

    Activity-Based Costing: Der moderne Ansatz der Prozesskostenrechnung, bekannt als Activity-Based Costing, revolutioniert die Umsetzung durch eine detaillierte Analyse aller betrieblichen Aktivitäten. Anstatt Kosten pauschal zu verteilen, werden sie direkt basierend auf den tatsächlichen Prozessen und deren Kostentreibern zugeordnet. Innovative Technologien wie umfangreiche ERP-Systeme und spezielle Softwarelösungen ermöglichen es, Daten präzise zu erfassen und zu analysieren. Dies führt zu einer besseren Transparenz der Kostenstrukturen und fördert effizientere Entscheidungen. Praktische Vorteile sind unter anderem die Identifikation von ineffizienten Prozessen, zielgerichtete Kosteneinsparungen und eine gesteigerte Flexibilität in der Preisgestaltung. Insgesamt erhöht dieser Ansatz die Wettbewerbsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens in dynamischen Märkten.

    Praxisbeispiel: Einführung von Activity-Based Costing in der Automobilindustrie

    Ein bedeutender Automobilzulieferer implementierte Activity-Based Costing, um seine komplexen Produktionsprozesse besser zu verstehen und Kosten zu optimieren. Durch die detaillierte Erfassung der Prozessschritte und deren spezifischen Kostentreiber konnten unwirtschaftliche Aktivitäten identifiziert werden. Innerhalb des ersten Jahres führte dies zu einer Reduktion der Gemeinkosten um 12% und steigerte die Profitabilität neuer Produktlinien um 8%. Zusätzlich ermöglichte die gewonnene Transparenz effizientere Verhandlungstechniken mit Lieferanten und eine bessere Ressourcenallokation, was langfristig die Marktposition des Unternehmens stärkte.

    Fazit zur Activity Based Costing

    Activity Based Costing ist ein unverzichtbares Instrument für eine präzise Kostenzuordnung und strategische Entscheidungsfindung im modernen Einkauf. Trotz anfänglicher Implementierungsherausforderungen ermöglicht die Methode eine deutlich genauere Kostentransparenz als traditionelle Verfahren. Durch die zunehmende Digitalisierung und KI-Integration wird ABC noch effizienter und aussagekräftiger, was eine optimierte Steuerung von Beschaffungsprozessen und fundierte Make-or-Buy-Entscheidungen ermöglicht. Der langfristige Nutzen durch verbesserte Kostenkontrolle und strategische Einkaufsentscheidungen überwiegt dabei deutlich den initialen Aufwand.

    Weitere Ressourcen