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Prozesskosten: Definition & wichtige Punkte für Einkäufer

Prozesskosten beeinflussen maßgeblich die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen und bieten großes Optimierungspotenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der folgende Überblick zeigt, wie der Einkauf durch systematische Prozesskostenanalyse und -steuerung echte Wettbewerbsvorteile generieren kann.

Prozesskosten auf den Punkt gebracht:

Prozesskosten sind sämtliche Aufwendungen, die bei der Durchführung von Geschäftsprozessen entstehen, einschließlich Personal-, System- und Verwaltungskosten. Im Einkauf ermöglicht ihre systematische Erfassung und Analyse die Identifikation von Optimierungspotentialen und die Bewertung der tatsächlichen Wirtschaftlichkeit von Beschaffungsvorgängen.

Beispiel: Eine Standardbestellung mit einem Warenwert von 500 Euro verursacht durchschnittliche Prozesskosten von 85 Euro, bestehend aus 45 Minuten Arbeitszeit (38 Euro), IT-Systemkosten (22 Euro) und administrativen Aufwendungen (25 Euro), was die Notwendigkeit einer Bestellwertgrenze von mindestens 250 Euro aufzeigt.

Inhalt

Die Prozesskostenrechnung ist ein modernes Instrument des Kostenmanagements, das in den 1980er Jahren entwickelt wurde, um den steigenden Anforderungen an die Kostentransparenz in Unternehmen gerecht zu werden. Sie stellt eine Weiterentwicklung der traditionellen Kostenrechnung dar und fokussiert sich besonders auf die verursachungsgerechte Zuordnung von Gemeinkosten zu betrieblichen Prozessen. In einer Zeit, in der die Komplexität von Geschäftsprozessen stetig zunimmt und indirekte Kosten einen immer größeren Anteil an den Gesamtkosten ausmachen, gewinnt die Prozesskostenrechnung zunehmend an Bedeutung. Dieser Leitfaden gibt einen umfassenden Überblick über die Grundlagen, Methoden und praktische Anwendung der Prozesskostenrechnung im modernen Unternehmensumfeld.

Was sind Prozesskosten?

Prozesskosten sind die Kosten, die bei der Durchführung von Geschäftsprozessen innerhalb eines Unternehmens entstehen. Im Einkaufsoptimierung beziehen sich Prozesskosten auf alle Aufwendungen, die mit der Beschaffungskosten von Waren und Dienstleistungen verbunden sind, abgesehen von den direkten Materialkosten. Dazu gehören Kosten für Bestellabwicklung, Lieferantenmanagement, Qualitätssicherung und interne Verwaltung. Das Verständnis und die Optimierung dieser Kosten sind entscheidend, um die Effizienz im Einkauf zu steigern und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Kernelemente der Prozesskosten im Einkauf

  • Transaktionskosten: Aufwendungen für die Abwicklung von Bestellungen, Rechnungsprüfung und Zahlungen
  • Verwaltungskosten: Kosten für Personal, IT-Systeme und Büromaterialien im Einkaufsprozess
  • Qualitätssicherungs-kosten: Ausgaben für Wareneingangsprüfungen und Qualitätskontrollen
  • Kommunikationskosten: Kosten für die Kommunikation mit Lieferanten und internen Abteilungen
  • Bedeutung der Prozesskosten im Einkauf

    Die Analyse und Optimierung der Prozesskosten sind für Einkaufsabteilungen von großer Bedeutung. Durch die Reduktion dieser Kosten können Unternehmen ihre Margen verbessern und Ressourcen effizienter einsetzen. Ein effektives Prozesskostenmanagement führt zu:

  • Kosteneinsparungen: Senkung der operativen Ausgaben durch schlankere Prozesse
  • Effizienzsteigerung: Schnellere und fehlerfreie Abwicklung von Beschaffungsvorgängen
  • Strategischer Mehrwert: Freisetzung von Ressourcen für wertschöpfende Aufgaben im Einkauf
  • Whitepaper: Prozesskosten analysieren und optimieren

    Prozesskosten: Von manueller Erfassung zu Process Mining

    Aufbauend auf der theoretischen Grundlage der Prozesskosten ist es für Unternehmen essenziell, diese Kosten nicht nur zu verstehen, sondern auch effektiv zu steuern. Die praktische Bedeutung liegt darin, dass unkontrollierte Prozesskosten die Wettbewerbsfähigkeit mindern können. In einer Zeit steigender Komplexität und Dynamik in der Wirtschaft ist eine Transformation von traditionellen Methoden hin zu modernen Ansätzen notwendig, um Prozesse effizienter und kostengünstiger zu gestalten.

    Alt: Manuelle Prozesskostenerfassung

    Traditioneller Ansatz: In der Vergangenheit wurden Prozesskosten häufig manuell erfasst und ausgewertet. Mitarbeiter dokumentierten ihre Arbeitszeiten und Ressourcenverbräuche auf Papier oder in einfachen Tabellenkalkulationen. Die Daten wurden periodisch gesammelt und von Controlling analysiert. Dieser Prozess war zeitaufwendig und fehleranfällig, da er auf Selbstaufschreibungen und Schätzungen basierte. Zudem führten die verzögerten Auswertungen dazu, dass Entscheidungen oft auf veralteten Informationen beruhten. Die begrenzte Transparenz erschwerte es, kostentreibende Prozesse frühzeitig zu identifizieren und zu optimieren.

    Neu: Process Mining

    Process Mining: Durch den Einsatz von Process Mining hat sich die Erfassung und Risikoanalyse von Prozesskosten grundlegend gewandelt. Moderne Softwarelösungen extrahieren automatisch Daten aus bestehenden IT-Systemen wie ERP oder CRM. Dies ermöglicht eine detaillierte Visualisierung der realen Prozessabläufe in Echtzeit. Mittels Algorithmen werden Engpässe, Verzögerungen und unnötige Prozessschritte identifiziert. Die Integration von KI im Einkauf erlaubt zudem Prognosen und Simulationen zukünftiger Prozessverläufe. Die praktischen Vorteile sind signifikant: Unternehmen können Prozesskosten um bis zu 30% reduzieren, die Effizienz steigern und schneller auf Marktveränderungen reagieren.

    Praxisbeispiel: Optimierung in der Fertigungsindustrie

    Ein mittelständisches Fertigungsunternehmen stand vor der Herausforderung, steigende Prozesskosten in der Produktionsplanung zu bewältigen. Durch die Implementierung von Process Mining konnten sie erstmals die tatsächlichen Abläufe visualisieren. Es stellte sich heraus, dass ein Großteil der Kosten durch unnötige Wartezeiten und redundante Freigabeschleifen verursacht wurde. Nach gezielter Prozessanpassung reduzierten sich die Prozesskosten um 20%, und die Produktionsdurchlaufzeit verkürzte sich um 15%. Zudem verbesserte sich die Termintreue, was zu höherer Kundenzufriedenheit führte.

    Fazit zu Prozesskosten

    Prozesskosten im Einkauf sind ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Die systematische Erfassung, Analyse und Optimierung dieser Kosten birgt erhebliches Einsparpotenzial. Durch den gezielten Einsatz von Digitalisierung und Automatisierung lassen sich Prozesskosten deutlich reduzieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus standardisierten Abläufen, qualifizierten Mitarbeitern und modernen IT-Lösungen. Nur wer seine Prozesskosten kennt und aktiv steuert, kann im Wettbewerb langfristig bestehen.

    Weitere Ressourcen