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Materialklassen: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Die systematische Einteilung von Materialien in Klassen schafft die Basis für effiziente Beschaffungsstrategien und optimierte Lieferantenbeziehungen. Dieser strukturierte Überblick zeigt Ihnen die wichtigsten Klassifizierungsansätze und deren praktische Anwendung im strategischen Einkauf.

Materialklassen auf den Punkt gebracht:

Materialklassen sind systematische Gruppierungen von Materialien nach gemeinsamen Merkmalen wie technischen Eigenschaften, Verwendungszweck oder wirtschaftlicher Bedeutung. Diese Klassifizierung ermöglicht dem Einkauf eine effiziente Beschaffungsstrategie, strukturierte Lieferantenauswahl und optimierte Bestandsführung.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer kategorisiert seine 12.000 Materialien in 8 Hauptklassen (A-H), wobei Klasse A "Elektronische Bauteile" mit 3.500 Artikeln den größten Einkaufswert von 45% des Gesamtvolumens ausmacht und durch 25 spezialisierte Lieferanten bezogen wird.

Inhalt

Einführung in das Einkaufscontrolling: Materialklassen

Die Materialklassifizierung ist ein fundamentales Konzept im modernen Beschaffungsmanagement und der Lagerhaltung. Sie ermöglicht eine systematische Kategorisierung verschiedener Materialien und Rohstoffe nach bestimmten Kriterien und Eigenschaften. Diese strukturierte Einteilung ist besonders wichtig für große Unternehmen, die mit einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien arbeiten. Eine effektive Materialklassifizierung hilft dabei, den Überblick zu behalten, Prozesse zu optimieren und Kosten zu kontrollieren. In diesem Leitfaden werden wir die verschiedenen Aspekte der Materialklassen, ihre Bedeutung für das Supply Chain Management sowie die gängigsten Klassifizierungsmethoden näher beleuchten.

Was sind Materialklassen?

Materialklassen sind systematische Gruppierungen von Materialien und Dienstleistungen, die von einem Unternehmen beschafft werden. Sie dienen dazu, ähnliche oder verwandte Artikel unter gemeinsamen Kategorien zusammenzufassen. Diese Klassifizierung erleichtert die Organisation, Verwaltung und Analyse von Beschaffungsdaten und unterstützt Unternehmen dabei, Transparenz über ihre Einkaufsaktivitäten zu gewinnen und Prozesse zu optimieren.

Kernelemente der Materialklassifizierung

  • Kategorisierung: Einteilung von Materialien nach Merkmalen wie Funktion, Einsatzgebiet oder Beschaffenheit
  • Standardisierung: Einheitliche Bezeichnung und Beschreibung von Materialien zur Vermeidung von Duplikaten
  • Datenverwaltung: Pflege aktueller und konsistenter Informationen für effektive Beschaffungsentscheidungen
  • Analytik: Nutzung der Klassendaten für Ausgabenanalysen und Identifizierung von Optimierungspotenzialen
  • Bedeutung für den Einkauf

    Materialklassen spielen eine entscheidende Rolle im Beschaffungsmanagement, da sie die Grundlage für strategische Einkaufsentscheidungen bilden. Durch die klare Strukturierung können Unternehmen ihre Ausgaben besser kontrollieren, Lieferantenbeziehungen effizienter gestalten und Skaleneffekte nutzen. Die Klassifizierung ermöglicht es, Bedarfe zu bündeln, Preise zu verhandeln und interne Prozesse zu straffen, was letztendlich zu Kosteneinsparungen und erhöhtem Wettbewerbsvorteil führt.

  • Kostenmanagement: Transparenz über Ausgaben ermöglicht gezieltes Sparen
  • Effiziente Beschaffung: Vereinfachte Prozesse durch standardisierte Kategorien
  • Strategisches Lieferantenmanagement: Bessere Verhandlungsposition durch Volumenbündelung
  • Whitepaper: Strategische Optimierung von Materialklassen im Einkauf

    Einführung eines Materialklassensystems

    Durch ein strukturiertes Materialklassensystem verbessern Unternehmen ihre Beschaffungsprozesse, indem sie Materialien systematisch kategorisieren. Dies schafft Transparenz, reduziert Doppelarbeit und ermöglicht effizientere Einkaufsentscheidungen.

    Praktisches Beispiel

    Situation: Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen kauft zahlreiche Komponenten von verschiedenen Lieferanten ein. Die fehlende Klassifizierung führt zu unübersichtlichen Beständen und verpassten Bündelungsmöglichkeiten.Schritt 1: Hauptkategorien festlegen

    Das Unternehmen definiert Hauptkategorien wie Metallteile, Elektronikteile und Verbrauchsmaterialien.

    Schritt 2: Unterkategorien erstellen

    Unter Metallteile werden Unterkategorien wie Schrauben, Muttern und Bleche angelegt.

    Schritt 3: Artikel zuordnen

    Alle eingekauften Materialien werden den entsprechenden Klassen im ERP-System zugewiesen.

    Ergebnis: Durch die Analyse der Ausgaben pro Materialklasse erkennt das Unternehmen, dass es jährlich 100.000€ für Schrauben ausgibt. Dies ermöglicht Verhandlungen mit Lieferanten über Mengenrabatte und reduziert die Anzahl der Lieferanten für diese Kategorie.

    Bewertung und strategische Erkenntnisse

    ✓ Kritische Erfolgsfaktoren

    → Hierarchische Struktur: Logischer Aufbau von Haupt- und Unterkategorien für optimale Transparenz und Steuerungsmöglichkeiten

    → Systemunterstützung: Integration des Klassifizierungssystems in bestehende ERP- und Beschaffungssysteme

    → Standardisierung: Einheitliche Klassifizierungsregeln und Nomenklatur über alle Unternehmensbereiche

    ⚠ Herausforderungen

    → Initiale Klassifizierung: Hoher Zeitaufwand bei der Ersteinführung und Zuordnung bestehender Materialien

    → Dynamische Anpassung: Kontinuierliche Pflege und Aktualisierung bei neuen Materialgruppen oder veränderten Anforderungen

    → Schnittstellenmanagement: Abstimmung zwischen Einkauf, Technik und Logistik bei der Materialklassendefinition

    Zukunftstrends und Implikationen:

    "Die intelligente Materialklassifizierung entwickelt sich zum Schlüsselfaktor für digitale Beschaffungsstrategien."

    → KI-gestützte automatische Klassifizierung neuer Materialien

    → Predictive Analytics für kategoriebasierte Bedarfsprognosen

    → Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Klassenhierarchie

    → Globale Standardisierung von Materialklassen für internationale Beschaffung

    ◆ Strategische Handlungsempfehlungen

    → Aufbau eines Cross-Functional-Teams für die Implementierung

    → Entwicklung eines Change-Management-Konzepts zur Nutzerakzeptanz

    → Regelmäßige Überprüfung und Optimierung der Klassenstruktur

    → Schulung der Mitarbeiter in der korrekten Anwendung des Systems

    Fazit zur Materialklassifizierung

    Materialklassen bilden das Fundament für ein effizientes Beschaffungsmanagement. Durch die systematische Kategorisierung von Materialien und Dienstleistungen können Unternehmen ihre Einkaufsprozesse optimieren, Kosten senken und strategische Entscheidungen datenbasiert treffen. Der Erfolg eines Materialklassensystems hängt dabei maßgeblich von einer durchdachten Implementierung, kontinuierlicher Pflege und der aktiven Einbindung aller beteiligten Abteilungen ab. Mit Blick auf zukunftsorientierte Technologien wie KI und Predictive Analytics wird die Bedeutung strukturierter Materialklassen weiter zunehmen.

    Weitere Ressourcen