Losgrößenoptimierung ist die systematische Ermittlung der wirtschaftlich optimalen Bestellmenge unter Berücksichtigung gegenläufiger Kosten wie Bestellkosten und Lagerkosten. Für den Einkauf ermöglicht dies die Balance zwischen minimalen Gesamtkosten und maximaler Versorgungssicherheit bei gleichzeitiger Vermeidung von Überbeständen.
Beispiel: Ein Automobilzulieferer optimiert seine Bestellmenge für Standardschrauben von bisher wöchentlich 1.000 Stück auf monatlich 4.000 Stück und reduziert dadurch die jährlichen Gesamtkosten um 2.400 Euro durch Einsparungen bei Bestellabwicklung und Transportkosten bei gleichbleibender Versorgungssicherheit.
Die Losgrößenoptimierung bezieht sich auf die Bestimmung der optimalen Bestell- oder Produktionsmenge, um die Gesamtkosten im Beschaffungs- und Produktionsprozess zu minimieren. Dabei werden Lagerhaltungs- und Bestellkosten in ein Gleichgewicht gebracht. Ziel ist es, durch die Anpassung der Losgrößen sowohl die Effizienz in der Materialwirtschaft zu steigern als auch Ressourcen und Kosten optimal zu nutzen.
Im Einkauf ist die Losgrößenoptimierung essenziell, um Kosten zu senken und die Effizienz der Lieferkette zu erhöhen. Durch die optimale Bestimmung der Losgrößen können Unternehmen Lagerbestände reduzieren und Kapital freisetzen, ohne die Lieferfähigkeit zu gefährden. Dies führt zu einem schlankeren Lagerbestand, geringeren Lagerhaltungskosten und verbessert die Flexibilität in der Beschaffung.
Die Losgrößenoptimierung nutzt die Andler-Formel, um die optimale Bestellmenge zu berechnen, welche die Summe aus Lagerhaltungs- und Bestellkosten minimiert. Dadurch können Unternehmen Lagerbestände reduzieren und Kosten einsparen.
Gegeben:
Berechnung der optimalen Bestellmenge (Q):
Q = √((2 × B × Kf) / (P × Ks))
Q = √((2 × 12.000 × 60 €) / (8 € × 0,15))
Q = √((1.440.000 €) / (1,20 €))
Q = √1.200.000
Q ≈ 1.095 Stück
Interpretation: Es ist optimal, Bestellungen von etwa 1.095 Stück aufzugeben. Dies reduziert die Gesamtkosten aus Lagerhaltung und Bestellung auf ein Minimum.
→ Präzise Datenbasis: Exakte Erfassung aller relevanten Kosten (Bestellung, Lagerung, Transport) für verlässliche Berechnungen
→ Dynamische Anpassung: Regelmäßige Neubewertung der Losgrößen bei Änderungen von Bedarfen oder Kostenstrukturen
→ Systemunterstützung: Integration der Berechnungen in bestehende ERP-Systeme für automatisierte Optimierung
→ Schwankende Bedarfe: Klassische Andler-Formel geht von konstanten Bedarfen aus - Realität erfordert oft Anpassungen
→ Lieferantenbedingungen: Mindestbestellmengen oder Staffelpreise können optimale Losgröße einschränken
→ Lagerkapazitäten: Physische Beschränkungen können theoretisch optimale Mengen unmöglich machen
Zukunftstrends und Implikationen:
"Die Zukunft der Losgrößenoptimierung liegt in der KI-gestützten Echtzeitanpassung unter Berücksichtigung multipler Variablen."
→ Machine Learning für präzisere Bedarfsprognosen
→ Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren in Berechnungen
→ Automatische Anpassung an Marktveränderungen
→ Vernetzung mit Supplier-Systemen für optimierte Lieferketten
Die Losgrößenoptimierung ist ein unverzichtbares Instrument für effizientes Supply Chain Management. Sie ermöglicht durch die systematische Berechnung optimaler Bestell- und Produktionsmengen eine signifikante Kosteneinsparung bei gleichzeitiger Sicherstellung der Lieferfähigkeit. Während die klassische Andler-Formel als Grundlage dient, erfordern moderne Herausforderungen wie schwankende Bedarfe und komplexe Lieferantenbeziehungen zunehmend dynamische, KI-gestützte Lösungsansätze. Der Erfolg der Losgrößenoptimierung hängt maßgeblich von präzisen Daten, regelmäßigen Anpassungen und einer guten Systemintegration ab.