Lieferfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Lieferanten, bestellte Waren zum vereinbarten Zeitpunkt in der gewünschten Menge und Qualität bereitzustellen. Für den Einkauf ist sie ein zentraler Leistungsindikator bei der Lieferantenauswahl und -bewertung, da sie direkt die Versorgungssicherheit und Produktionsstabilität beeinflusst.
Beispiel: Ein Automobilzulieferer erreicht eine Lieferfähigkeit von 98,5%, indem er von 200 Bestellpositionen pro Monat 197 termingerecht, vollständig und in der geforderten Qualität ausliefert, was durch ein monatliches Lieferanten-Performance-Monitoring dokumentiert wird.
Lieferfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit eines Lieferanten oder Herstellers, Produkte oder Dienstleistungen termingerecht, in der gewünschten Menge und Qualität zu liefern. Sie ist ein zentrales Kriterium für die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit eines Lieferanten und beeinflusst maßgeblich die Effizienz der gesamten Lieferkette. Eine hohe Lieferfähigkeit gewährleistet, dass Geschäftsprozesse reibungslos ablaufen und Kundenanforderungen erfüllt werden können.
Für den Einkauf ist die Lieferfähigkeit eines Lieferanten entscheidend, um eine zuverlässige Versorgung sicherzustellen und Produktionsausfälle oder Verzögerungen zu vermeiden. Eine hohe Lieferfähigkeit trägt zur Optimierung der Lagerbestände bei, reduziert Kosten durch Minimierung von Eilbestellungen und stärkt die Wettbewerbsposition des Unternehmens durch erhöhte Kundenzufriedenheit.
Um die Lieferfähigkeit eines Lieferanten zu bewerten und zu verbessern, nutzen Einkaufsprofis spezifische Kennzahlen. Eine zentrale Kennzahl ist die Liefertermintreue, die Aufschluss über die Zuverlässigkeit des Lieferanten gibt und direkt zur Optimierung der Lieferkette beiträgt.
Beispiel:
Ein Unternehmen hat im letzten Quartal 120 Bestellungen bei einem Lieferanten aufgegeben.
Von diesen Bestellungen wurden 108 termingerecht geliefert.
Die Liefertermintreue berechnet sich wie folgt:
Liefertermintreue (%) = (Anzahl termingerechter Lieferungen ÷ Gesamtanzahl der Bestellungen) × 100
Liefertermintreue (%) = (108 ÷ 120) × 100 = 90%
Interpretation: Mit einer Liefertermintreue von 90% besteht Optimierungspotenzial. Der Einkäufer kann nun gezielt Gespräche mit dem Lieferanten führen, um Ursachen für Verzögerungen zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung einzuleiten.
→ Systematisches Monitoring: Implementierung eines robusten Kennzahlensystems zur kontinuierlichen Überwachung der Liefertermintreue
→ Datenbasierte Früherkennung: Etablierung von Frühwarnsystemen zur rechtzeitigen Identifikation von Lieferrisiken
→ Collaborative Planning: Enge Abstimmung mit Schlüssellieferanten durch regelmäßigen Datenaustausch und gemeinsame Planung
→ Datenkonsistenz: Unterschiedliche Erfassungsmethoden und Definitionen von Liefertreue erschweren Vergleichbarkeit
→ Komplexitätsmanagement: Steigende Anzahl von Lieferanten und Bestellpositionen erhöht Aufwand des Monitorings
→ Reaktionsgeschwindigkeit: Zeitverzug zwischen Erkennung und Implementierung von Verbesserungsmaßnahmen
Zukunftstrends und Implikationen:
"Die Digitalisierung ermöglicht eine Transformation von reaktivem zu prädiktivem Lieferantenmanagement."
→ KI-gestützte Prognosemodelle für Lieferausfallrisiken
→ Blockchain-basierte Transparenz in der Lieferkette
→ Automatisierte Eskalationsprozesse bei Abweichungen
→ Integration von Echtzeit-Lieferdaten in ERP-Systeme
Die Lieferfähigkeit ist ein zentraler Erfolgsfaktor im modernen Einkauf und Supply Chain Management. Durch systematisches Monitoring, klare Kennzahlen und digitale Lösungen lässt sich die Lieferperformance kontinuierlich überwachen und verbessern. Eine hohe Lieferfähigkeit reduziert nicht nur Kosten und Risiken, sondern stärkt auch die Wettbewerbsposition des Unternehmens. Für zukunftsorientierte Unternehmen wird die Integration von KI und Blockchain-Technologien zunehmend wichtiger, um die Lieferfähigkeit weiter zu optimieren und Transparenz in der Lieferkette zu gewährleisten.