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Lagerkennzahlen: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Lagerkennzahlen bilden die Basis für ein effizientes Bestandsmanagement und helfen Unternehmen dabei, Kosten zu optimieren sowie die Verfügbarkeit von Materialien sicherzustellen. Der folgende Überblick zeigt die wichtigsten Kennzahlen und deren praktische Anwendung im Einkauf, damit Sie fundierte Entscheidungen für Ihre Lagerstrategie treffen können.

Lagerkennzahlen auf den Punkt gebracht:

Lagerkennzahlen sind quantitative Messgrößen zur Bewertung und Steuerung der Lagerleistung, wie Lagerumschlag, Reichweite oder Servicegrad. Sie ermöglichen dem Einkauf eine effektive Bestandsoptimierung und liefern wichtige Entscheidungsgrundlagen für die Beschaffungsstrategie.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer verbessert durch monatliches Monitoring seiner Lagerkennzahlen den Lagerumschlag von 6 auf 8 pro Jahr und reduziert gleichzeitig die durchschnittliche Lagerdauer von 60 auf 45 Tage, was zu einer Kosteneinsparung von 120.000 Euro im Jahr führt.

Inhalt

Lagerkennzahlen sind wichtige Steuerungsinstrumente im modernen Logistik- und Bestandsmanagement. Sie dienen als quantitative Messgrößen zur Beurteilung der Effizienz und Leistungsfähigkeit eines Lagers und ermöglichen eine objektive Bewertung der Lagerhaltung. Durch die systematische Erfassung und Auswertung von Lagerkennzahlen können Unternehmen ihre Lagerbestände optimieren, Kosten senken und die Lieferfähigkeit verbessern. In diesem Leitfaden erfahren Sie, welche Lagerkennzahlen es gibt, wie sie berechnet werden und welche Bedeutung sie für ein erfolgreiches Lagermanagement haben.

Was sind Lagerkennzahlen?

Lagerkennzahlen sind messbare Größen, die Aufschluss über die Leistung, Effizienz und Effektivität von Lagerprozessen geben. Sie dienen dazu, verschiedene Aspekte der Lagerhaltung zu quantifizieren, wie z.B. Bestandsanalyse, Lagerkosten und Lieferbereitschaft. Durch die systematische Erfassung und Auswertung dieser Kennzahlen können Unternehmen die Leistungsfähigkeit ihres Lagers bewerten und Optimierungspotenziale identifizieren.

Kernkomponenten von Lagerkennzahlen

  • Umschlagshäufigkeit: Anzahl der Male, die der durchschnittliche Lagerbestand in einem bestimmten Zeitraum verkauft oder verbraucht wird.
  • Lagerdauer: Durchschnittliche Verweildauer der Waren im Lager, was auf Lagerbestände und mögliche Überlager hinweist.
  • Lieferbereitschaftsgrad: Prozentsatz der Aufträge, die sofort aus dem Lager bedient werden können.
  • Lagerkostenanteil: Verhältnis der Lagerhaltungskosten zum Gesamtwert der gelagerten Waren.

Bedeutung für den Einkauf

Für den Einkauf sind Lagerkennzahlen entscheidend, um Bestellmanagement und -zeitpunkte optimal zu planen. Sie ermöglichen eine fundierte Bedarfsermittlung und helfen, Überbestände oder Engpässe zu vermeiden. Durch die Analyse von Lagerkennzahlen können Einkäufer Entscheidungsgrundlagen für Lieferantenverhandlungen schaffen und die Versorgungssicherheit gewährleisten.

  • Bestandsoptimierung: Reduzierung von Lagerkosten durch abgestimmte Bestellzyklen.
  • Versorgungssicherheit: Sicherstellung der Produktverfügbarkeit durch Monitoring von Lagerbeständen.
  • Kostenkontrolle: Identifikation von Einsparpotenzialen durch Analyse der Lagerhaltungskosten.

Whitepaper: Lagerkennzahlen im Überblick - Optimierung durch effektive Messung und Analyse

Lagerkennzahlen: Von manueller Bestandsaufnahme zu Echtzeit-Analytics

Aufbauend auf der theoretischen Grundlage, dass Lagerkennzahlen essenziell für die Bewertung der Effizienz von Lagerprozessen sind, zeigt die praktische Anwendung ihre wahre Stärke. Sie ermöglichen es Unternehmen, nicht nur den aktuellen Bestand zu kennen, sondern auch Entscheidungen zu treffen, die Kosten senken und den Servicegrad erhöhen. Angesichts steigender Anforderungen an Lieferzeiten und Kosteneffizienz ist eine Transformation von traditionellen Methoden hin zu modernen Ansätzen unabdingbar.

Alt: Manuelle Lagerdatenerfassung

Traditioneller Ansatz: In klassischen Lagersystemen wurden Bestände und Bewegungen manuell erfasst. Mitarbeiter zählten Waren per Hand und führten Buchungen in Papierform oder einfachen Tabellen durch. Die Datenerfassung war zeitaufwendig und fehleranfällig. Werkzeuge wie manuelle Inventurlisten und physische Bestandsanalyse dominierten den Arbeitsalltag. Limitierungen wie mangelnde Echtzeitinformationen führten zu Überbeständen oder Lieferengpässen. Zudem erschwerten inkonsistente Daten die strategische Planung und verursachten erhöhte Logistikkosten.

Neu: Digitalisierung und Echtzeit-Analyse

Real-Time Analytics: Der moderne Ansatz nutzt digitale Technologien zur automatisierten Erfassung und Auswertung von Lagerkennzahlen. Durch Einsatz von Warehouse Management Systemen (WMS), RFID-Technologie und IoT-Geräten werden Bestände in Echtzeit überwacht. Innovative Tools wie Datenanalyse-Software ermöglichen tiefgehende Einblicke in Lagerprozesse. Verbesserungen zeigen sich in gesteigerter Transparenz, schnelleren Reaktionszeiten und optimierten Beständen. Praktisch resultiert dies in reduzierten Lagerkosten, höherer Inventory Turnover und verbesserter Kundenzufriedenheit.

Praxisbeispiel: Optimierung in der Einzelhandelslogistik

Ein führendes Einzelhandelsunternehmen implementierte ein integriertes WMS mit RFID-Unterstützung. Durch die Echtzeitüberwachung der Lagerbestände sank der durchschnittliche Lagerwert um 20%. Die Lagerumschlagshäufigkeit erhöhte sich von 5 auf 10 Mal pro Jahr. Zudem konnten die Lieferzeiten um 30% reduziert werden, was zu einer Steigerung der Kundenzufriedenheit um 15% führte. Die präzisen Lagerkennzahlen ermöglichten eine genauere Bedarfsanalyse und reduzierten Fehlbestände um 40%.

Fazit zur Lagerkennzahlenanalyse

Lagerkennzahlen, insbesondere die Umschlagshäufigkeit, sind unverzichtbare Steuerungsinstrumente für ein effizientes Bestandsmanagement. Sie ermöglichen eine präzise Bewertung der Lagerleistung und bilden die Grundlage für strategische Entscheidungen im Einkauf. Durch die systematische Erfassung und Analyse dieser Kennzahlen, kombiniert mit modernen Technologien wie KI und Predictive Analytics, können Unternehmen ihre Lagerprozesse kontinuierlich optimieren und Kosten senken. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Balance zwischen hoher Umschlagshäufigkeit und ausreichender Lieferbereitschaft.

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