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Eigenfertigungstiefe: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Die Eigenfertigungstiefe bestimmt maßgeblich den Unternehmenserfolg und beeinflusst zentrale Entscheidungen zu Make-or-Buy sowie die strategische Positionierung am Markt. Dieser strukturierte Überblick zeigt, wie der Einkauf die optimale Balance zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug findet und dadurch Wettbewerbsvorteile sichert.

Eigenfertigungstiefe auf den Punkt gebracht:

Die Eigenfertigungstiefe beschreibt den prozentualen Anteil der Wertschöpfung, den ein Unternehmen selbst erbringt, im Verhältnis zur gesamten Wertschöpfung eines Produkts. Für den Einkauf ist dies eine zentrale Kennzahl bei Make-or-Buy-Entscheidungen und der strategischen Lieferantenauswahl.

Beispiel: Ein Automobilhersteller reduziert seine Eigenfertigungstiefe von 45% auf 35%, indem er die Produktion von Türmodulen an spezialisierte Zulieferer auslagert, wodurch die Stückkosten um 12% gesenkt und die Flexibilität in der Produktion erhöht werden.

Inhalt

Die Eigenfertigungstiefe, auch bekannt als Fertigungstiefe oder Wertschöpfungstiefe, ist ein wichtiger strategischer Kennwert in der Produktionswirtschaft. Sie beschreibt den Anteil der eigenen Wertschöpfung am Gesamtwert eines Produktes und ist damit ein entscheidender Indikator für die vertikale Integration eines Unternehmens. Die Bestimmung der optimalen Eigenfertigungstiefe ist eine komplexe unternehmerische Entscheidung, die weitreichende Auswirkungen auf Kosten, Qualität und Flexibilität hat. In dieser Ausarbeitung werden die verschiedenen Aspekte der Eigenfertigungstiefe, ihre Bedeutung für die Unternehmenssteuerung sowie aktuelle Trends und Herausforderungen näher beleuchtet.

Was ist die Eigenfertigungstiefe?

Die Eigenfertigungstiefe bezeichnet den Anteil der Wertschöpfung, den ein Unternehmen durch eigene Produktionsprozesse selbst erbringt, anstatt Teile oder Dienstleistungen von externen Zulieferern zu beziehen. Sie gibt Aufschluss darüber, wie viel ein Unternehmen intern produziert und wie stark es auf externe Lieferanten angewiesen ist. Eine hohe Eigenfertigungstiefe bedeutet, dass viele Produktionsschritte im eigenen Haus stattfinden, während eine niedrige Tiefe auf eine stärkere Auslagerung von Prozessen hinweist.

Kernelemente der Eigenfertigungstiefe

  • Make-or-Buy-Entscheidungen: Strategische Überlegungen, ob Produkte oder Komponenten selbst gefertigt oder zugekauft werden.
  • Wertschöpfungskette: Analyse der internen und externen Prozessschritte in der Produktion.
  • Ressourcennutzung: Effektiver Einsatz von Personal, Maschinen und Know-how im Unternehmen.
  • Kostenstruktur: Verständnis der Kosten, die mit Eigenfertigung im Vergleich zum Zukauf verbunden sind.
  • Bedeutung für den Einkauf

    Für den Einkauf hat die Eigenfertigungstiefe erhebliche Auswirkungen auf Beschaffungsstrategien und Lieferantenbeziehungsmanagement. Eine Änderung der Fertigungstiefe erfordert Anpassungen in der Lieferantenauswahl, Vertragsgestaltung und Lieferkettenmanagement. Einkäufer müssen abwägen, welche Komponenten strategisch wichtig sind und ob eine interne Fertigung oder der Zukauf Vorteile bietet.

  • Strategische Beschaffung: Ausrichtung der Einkaufsstrategie an der Fertigungstiefe des Unternehmens.
  • Kostenoptimierung: Identifikation von Kostenvorteilen durch Eigenfertigung oder Outsourcing.
  • Risikomanagement: Bewertung von Abhängigkeiten von Lieferanten und Sicherstellung der Versorgungssicherheit.
  • Whitepaper: Optimale Eigenfertigungstiefe - Strategische Entscheidungshilfe für Produktionsunternehmen

    Eigenfertigungstiefe: Von vollständiger Eigenproduktion zu agilen Wertschöpfungsnetzwerken

    Aufbauend auf dem theoretischen Verständnis der Eigenfertigungstiefe wird deutlich, wie entscheidend die Gestaltung der Wertschöpfungstiefe für den Unternehmenserfolg ist. In der Praxis beeinflusst sie direkt die Flexibilität, Kostenstruktur und Innovationsfähigkeit eines Unternehmens. Der Wandel von traditionellen Produktionsmodellen hin zu modernen Ansätzen spiegelt die Notwendigkeit wider, sich an dynamische Marktbedingungen und steigende Kundenanforderungen anzupassen.

    Alt: Vollständige Eigenproduktion

    Traditioneller Ansatz: Historisch setzten viele Unternehmen auf eine hohe Eigenfertigungstiefe und produzierten möglichst viele Komponenten intern. Dies ermöglichte ihnen volle Kontrolle über Qualität, Lieferzeiten und geschützte Technologien. Typische Merkmale dieses Ansatzes waren umfangreiche Investitionen in eigene Fertigungsanlagen und Personal. Allerdings führte dies zu hohen Fixkosten, geringer Flexibilität und Schwierigkeiten bei der schnellen Anpassung an Marktanalyse. Zudem wurden Innovationen oft durch interne Kapazitätsgrenzen eingeschränkt.

    Neu: Agile Supply Networks

    Agile Supply Networks: Der moderne Ansatz reduziert die Eigenfertigungstiefe zugunsten flexibler Wertschöpfungsnetzwerke. Unternehmen fokussieren sich auf ihre Kernkompetenzen und kooperieren mit spezialisierten Partnern für übrige Produktionsschritte. Durch den Einsatz digitaler Technologien und Echtzeit-Daten werden Lieferketten transparenter und effizienter gestaltet. Dies führt zu einer erhöhten Agilität, Kosteneinsparungen und schnellen Reaktionsmöglichkeiten auf Markttrends. Innovationen können durch den Zugang zu externem Know-how beschleunigt werden, während Risikomanagement besser verteilt sind.

    Praxisbeispiel: Automobilindustrie

    Ein führender Automobilhersteller hat seine Eigenfertigungstiefe signifikant reduziert, indem er die Produktion von Komponenten wie Elektroniksystemen und Sitzen an spezialisierte Zulieferer auslagerte. Durch diese Strategie konnte das Unternehmen seine Fixkosten um 20% senken und die Produktion flexibler gestalten. Die Time-to-Market für neue Modelle verkürzte sich um 25%, was zu einem Wettbewerbsvorteil führte. Zudem profitierte der Hersteller von Innovationen der Partnerunternehmen, wodurch die Fahrzeugqualität und Kundenzufriedenheit stiegen.

    Fazit zur Eigenfertigungstiefe

    Die Eigenfertigungstiefe ist ein zentrales strategisches Instrument für Unternehmen, das die Balance zwischen interner Produktion und externem Zukauf bestimmt. Eine optimale Fertigungstiefe erfordert sorgfältige Analyse von Kosten, Kernkompetenzen und Marktanforderungen. Während hohe Eigenfertigungstiefen mehr Kontrolle und Know-how-Schutz bieten, ermöglichen niedrigere Tiefen größere Flexibilität und Kosteneinsparungen. Der Erfolg liegt in der dynamischen Anpassung der Fertigungstiefe an sich verändernde Marktbedingungen und technologische Entwicklungen.

    Weitere Ressourcen