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CBAM: Definition & wichtige Aspekte

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) revolutioniert den internationalen Handel durch die Bepreisung von CO2-Emissionen bei Importen in die EU und schafft damit faire Wettbewerbsbedingungen für klimafreundliche Produkte. Dieser strukturierte Überblick zeigt Ihnen die wichtigsten Aspekte des CBAM und wie Sie Ihren Einkauf optimal auf die neuen Anforderungen ausrichten können.

CBAM auf den Punkt gebracht:

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ist ein EU-Grenzausgleichssystem, das CO2-Abgaben auf Importe bestimmter CO2-intensiver Produkte aus Nicht-EU-Ländern erhebt. Für den Einkauf bedeutet dies die Notwendigkeit, CO2-Emissionen in der Lieferkette zu dokumentieren und zusätzliche Kosten bei Importen aus Drittländern in die Beschaffungsstrategie einzukalkulieren.

Beispiel: Ein europäischer Stahlverarbeiter importiert 1.000 Tonnen Stahl aus Indien im Jahr 2026, wobei pro Tonne 1,8 Tonnen CO2 entstehen, was bei einem CO2-Preis von 90€/Tonne zu CBAM-Kosten von 162.000€ führt, sofern keine vergleichbaren CO2-Kosten im Herkunftsland nachgewiesen werden können.

Inhalt

Die Europäische Union hat mit dem Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) einen bedeutenden Schritt in Richtung einer klimaneutralen Wirtschaft unternommen. CBAM zielt darauf ab, den CO₂-Ausstoß bei importierten Waren zu reduzieren und die Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen zu verbessern. Für Einkäufer bedeutet dies, dass sie ihre Beschaffungsstrategien überdenken und an die neuen Anforderungen anpassen müssen. CBAM stellt sicher, dass importierte Produkte die gleichen CO₂-Kosten tragen wie in der EU hergestellte Waren, was zu einer stärkeren Fokussierung auf nachhaltige und klimafreundliche Lieferketten führt. Dieser Artikel untersucht die Bedeutung von CBAM im Einkauf, die notwendigen Anpassungen und praktische Empfehlungen für eine erfolgreiche Implementierung.

Was ist CBAM im Einkauf?

CBAM, oder Carbon Border Adjustment Mechanism, ist eine Verordnung der Europäischen Union, die darauf abzielt, die CO₂-Emissionen von importierten Waren zu reduzieren und faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Durch die Einführung von CBAM werden Importeure verpflichtet, CO₂-Emissionszertifikate für die importierten Produkte zu erwerben, die den CO₂-Ausstoß während der Herstellung widerspiegeln. Dies soll verhindern, dass Unternehmen ihre Produktion in Länder mit weniger strengen Umweltauflagen verlagern, um Kosten zu sparen.

Hauptbestandteile von CBAM im Einkauf:

  • Emissionserfassung: Erfassung der CO₂-Emissionen, die bei der Herstellung der importierten Waren entstehen.
  • Zertifikatserwerb: Kauf von Emissionszertifikaten entsprechend den erfassten CO₂-Emissionen.
  • Berichtspflicht: Verpflichtung zur regelmäßigen Meldung der CO₂-Emissionen an die zuständigen Behörden.
  • Übergangsregister: Einrichtung eines Übergangsregisters zur Nachverfolgung der CO₂-Emissionen und der erworbenen Zertifikate.
  • Zolltarifnummern: Bestimmung der relevanten Zolltarifnummern für die betroffenen Warenkategorien.

Bedeutung für Einkäufer:

  • Kostenkontrolle: Durch die Berücksichtigung der CO₂-Kosten in den Beschaffungskosten können Einkäufer die Gesamtkosten der Waren besser kontrollieren.
  • Transparenz und Nachverfolgbarkeit: Klare Dokumentation der CO₂-Emissionen und der erworbenen Zertifikate verbessert die Transparenz in der Lieferketten-Resilienz.
  • Rechtssicherheit: Einhaltung der CBAM-Vorschriften minimiert rechtliche Risiken und potenzielle Bußgelder.
  • Nachhaltigkeitsziele: Unterstützung der Unternehmensziele im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz durch die Auswahl umweltfreundlicher Lieferantenauswahl.
  • Lieferantenbeziehungen: Förderung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Lieferanten, die ebenfalls nachhaltige Praktiken implementieren.

Leitfaden: Alles Wichtige zur CBAM-Verordnung auf einen Blick

CBAM: Von Freien Emissionszertifikaten zu Grenzausgleichsmechanismen

Aufbauend auf der theoretischen Grundlage des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) wird deutlich, wie wichtig es ist, Risikoanalyse und "Carbon Leakage" zu vermeiden. Während die EU ihre Klimaschutzmaßnahmen verschärft, stehen heimische Unternehmen vor höheren Produktionskosten. Um die Industrie vor unfairer Konkurrenz aus Ländern mit laxeren Emissionsvorschriften zu schützen, war ein Wandel in der Vorgehensweise notwendig.

Alt: Freie Zuteilung von Emissionszertifikaten

Traditioneller Ansatz: In der Vergangenheit erhielten Unternehmen im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU ETS) kostenlose Emissionszertifikate. Dieses System sollte verhindern, dass energieintensive Industrien ins Outsourcing abwandern, wo es weniger strenge Umweltauflagen gibt. Praktisch bedeutete dies, dass Unternehmen weniger für ihre CO₂-Emissionen zahlen mussten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Allerdings führte dieser Ansatz zu einem Überangebot an Zertifikaten und schwachen Preissignalen, wodurch die Anreize für Emissionsreduktionen begrenzt blieben. Zudem wurde kritisiert, dass die kostenlosen Zuteilungen den EU-Haushalt belasteten und nicht mit den Klimazielen vereinbar waren.

Neu: Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM)

Carbon Border Adjustment Mechanism: Der moderne Ansatz des CBAM ersetzt die kostenlosen Emissionszertifikate durch einen Grenzausgleich. Importeure müssen nun für die CO₂-Emissionen der importierten Waren Zertifikate zu einem Preis erwerben, der dem EU-ETS-Preis entspricht. Dies stellt sicher, dass sowohl inländische als auch ausländische Hersteller denselben CO₂-Kosten unterliegen. Dadurch werden Wettbewerbsnachteile ausgeglichen und ein starker Anreiz für globale Emissionsreduktionen geschaffen. Die Innovation liegt in der direkten Preisbildung der importierten Emissionen und in der Förderung einer transparenten Berichterstattung über die Kohlenstoffintensität von Produkten. Praktisch profitieren Unternehmen von stabileren Marktbedingungen, indem sie Planungssicherheit erhalten und zu nachhaltigen Produktionsmethoden ermutigt werden.

Praxisbeispiel: Stahlindustrie

Ein europäischer Stahlhersteller konkurriert mit Importen aus einem Land mit geringeren Umweltauflagen. Unter dem CBAM müssen Importeure für die CO₂-Emissionen des ausländischen Stahls Zertifikate erwerben, was die Importkosten erhöht. Der europäische Hersteller investiert in emissionsärmere Technologien und reduziert seinen CO₂-Ausstoß um 20 %. Durch den CBAM werden die Wettbewerbsbedingungen angeglichen, und der Hersteller kann trotz höherer Umweltstandards konkurrenzfähig bleiben. Die CO₂-Emissionen in der Produktionssteuerung sinken, und die Industrie bewegt sich in Richtung klimaneutraler Prozesse.

Fazit: CBAM als strategischer Erfolgsfaktor für nachhaltiges Einkaufsmanagement

CBAM ist ein bedeutendes Instrument für Unternehmen, die ihre Beschaffungsprozesse nachhaltiger gestalten und gleichzeitig die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen sicherstellen möchten. Durch die Integration von CBAM in das Einkaufsmanagement können Unternehmen ihre CO₂-Emissionen reduzieren, die Transparenz in der Lieferkette erhöhen und die Qualität der beschafften Waren und Dienstleistungen sichern. Trotz der Herausforderungen, wie der Komplexität und dem hohen Implementierungsaufwand, bieten die Vorteile von CBAM erhebliche Chancen für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Beschaffungsstrategie. Mit klar definierten Prozessen, der Nutzung moderner Technologien und der Förderung einer kooperativen Beziehung zu den Lieferanten können Unternehmen CBAM erfolgreich implementieren und kontinuierlich verbessern. Dies trägt nicht nur zur Effizienz und Nachhaltigkeit der Beschaffung bei, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens. Insgesamt stellt CBAM ein wertvolles Werkzeug im Werkzeugkasten eines jeden Einkäufers dar und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Lieferketten effizienter, sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten.

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