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Bevorratungsstrategie: Definition und wichtige Aspekte für Einkäufer

In einer Welt, in der Lieferketten immer komplexer und störungsanfälliger werden, kann die richtige Bevorratungsstrategie über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden. Die Kunst liegt darin, weder zu viel noch zu wenig auf Lager zu haben - denn beides kann teuer werden. Moderne Technologien und intelligente Planung machen es heute möglich, diesen Balanceakt zu meistern und dabei sogar Kosten zu sparen.

Was ist eine Bevorratungsstrategie?

Eine Bevorratungsstrategie ist ein systematischer Ansatz zur Planung und Steuerung von Lagerbeständen in Unternehmen. Sie zielt darauf ab, die optimale Balance zwischen Versorgungssicherheit und Lagerkosten zu finden. Dabei werden Faktoren wie Bedarf, Kosten und Verfügbarkeit berücksichtigt.

Inhalt

Im Einkauf spielt die Bevorratungsstrategie eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Materialversorgung. Sie hilft Unternehmen dabei, Produktionsausfälle zu vermeiden und gleichzeitig die Lagerkosten niedrig zu halten. Durch eine gute Bevorratungsstrategie können Einkäufer von Mengenrabatten profitieren und die Beziehungen zu Lieferanten optimieren. Die Integration moderner Technologien wie Demand Driven MRP ermöglicht dabei eine deutlich präzisere Bestandssteuerung als traditionelle Methoden. Ein weiterer Vorteil ist die verbesserte Abstimmung zwischen Einkauf, Produktion und Vertrieb.

Kernprobleme bei der Implementierung einer Bevorratungsstrategie

  • Schwankende Nachfrage macht genaue Bedarfsprognosen schwierig
  • Hohe Kapitalbindung durch zu große Sicherheitsbestände
  • Komplexe Koordination zwischen verschiedenen Abteilungen
  • Widerstand gegen Veränderungen bei der Umstellung von alten auf neue Systeme
  • Technische Herausforderungen bei der Integration von neuen Tools

Implementierungsplan für eine Bevorratungsstrategie

1. Analyse der aktuellen Situation

  • Bestandsaufnahme der bisherigen Lagerhaltung
  • Identifikation von Schwachstellen
  • Erfassung der wichtigsten Kennzahlen

2. Strategieentwicklung

  • Definition klarer Ziele
  • Festlegung von Sicherheitsbeständen
  • Auswahl geeigneter Tools und Systeme

3. Vorbereitung der Organisation

  • Schulung der Mitarbeiter
  • Anpassung der Prozesse
  • Aufbau des notwendigen Know-hows

4. Schrittweise Umsetzung

  • Start mit Pilotprojekt
  • Kontinuierliche Überwachung
  • Anpassung bei Bedarf

5. Kontrolle und Optimierung

  • Regelmäßige Überprüfung der Kennzahlen
  • Sammlung von Feedback
  • Kontinuierliche Verbesserung

Whitepaper: Bevorratungsstrategie für resiliente Lieferketten

Bevorratungsstrategie: Von Sicherheitsbeständen zu Demand Driven MRP

Aufbauend auf der theoretischen Grundlage der Bevorratungsstrategie ermöglicht ein effektives Bestandsmanagement im Einkauf die kontinuierliche Versorgung mit Materialien und Waren. In der Praxis ist es entscheidend, das Gleichgewicht zwischen ausreichender Verfügbarkeit und minimalen Lagerkosten zu finden, um sowohl Lieferengpässe als auch überhöhte Bestände zu vermeiden. Angesichts steigender Marktdynamik und zunehmender Komplexität der Lieferketten besteht die Notwendigkeit, traditionelle Ansätze zu transformieren und innovative Methoden zu integrieren.‍

Traditioneller Ansatz: Sicherheitsbestände und manuelle Disposition

Die traditionelle Bevorratungsstrategie basierte auf hohen Sicherheitsbestand und manueller Disposition. Unternehmen hielten erhebliche Pufferbestände vor, um Unwägbarkeiten in Nachfrage und Lieferzeiten auszugleichen. Die Bestellmenge und -zeitpunkte wurden häufig auf Basis historischer Daten und festgelegter Mindestbestände festgelegt. Dieses Vorgehen führte zwar zu einer Grundsicherheit in der Materialversorgung, jedoch auch zu hoher Kapitalbindung, erhöhten Lagerkosten und dem Risiko veralteter Bestände. Zudem reagierte der Ansatz nur unzureichend auf kurzfristige Marktveränderungen und Nachfrageschwankungen.‍

Neu: Demand Driven MRP

‍Der moderne Ansatz der Bevorratungsstrategie setzt auf Demand Driven Material Requirements Planning (DDMRP). Diese Methode fokussiert sich auf die tatsächliche Marktanalyse und steuert Bestände dynamisch entsprechend aktueller Bedarfe. Durch die Integration von Echtzeitdaten, Prognosemodellen und adaptiven Pufferbeständen können Unternehmen ihre Reaktionsfähigkeit erhöhen. Die Implementierung von DDMRP ermöglicht eine Reduzierung der Lagerbestände um bis zu 50%, minimiert Lieferzeiten und steigert die Servicelevel. Gleichzeitig werden durch die Digitalisierung und Automatisierung der Bestandsplanung manuelle Fehler reduziert und Ressourcen effizienter genutzt.

Fazit zur Bevorratungsstrategie

Eine gut durchdachte Bevorratungsstrategie ist heute unverzichtbar für den Unternehmenserfolg. Sie ermöglicht es, Kosten zu senken und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer sorgfältigen Planung, dem Einsatz moderner Technologien und der kontinuierlichen Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen. Trotz anfänglicher Herausforderungen bei der Implementierung überwiegen die langfristigen Vorteile deutlich.

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