Bestandsführung ist die systematische Erfassung, Überwachung und Steuerung aller verfügbaren Materialien, Komponenten und Fertigprodukte im Unternehmen. Für den Einkauf ist sie essentiell, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig Kapitalbindung durch optimale Bestandshöhen zu minimieren.
Beispiel: Ein Automobilzulieferer führt durch ein digitales Bestandsführungssystem tagesaktuelle Kontrollen seiner 2.500 Artikelpositionen durch und konnte dadurch seine durchschnittliche Lagerhaltung von 45 auf 28 Tage reduzieren, was eine Kosteneinsparung von 120.000 Euro pro Jahr bedeutet.
Bestandsführung bezeichnet die systematische Erfassung, Überwachung und Verwaltung aller Lagerbestände eines Unternehmens. Sie umfasst die kontinuierliche Dokumentation von Warenbewegungen – also Zugänge und Abgänge – sowie die Aktualisierung der Bestandsdaten in Echtzeit. Das Hauptziel der Bestandsführung ist es, optimale Lagerbestände zu gewährleisten, um sowohl Überbestände als auch Fehlbestände zu vermeiden und dadurch Kosten zu minimieren und die Lieferfähigkeit sicherzustellen.
Für den Einkauf ist eine effiziente Bestandsführung essentiell, um Bedarfe rechtzeitig zu erkennen und Beschaffungsprozesse optimal zu steuern. Sie ermöglicht es, Bestellungen bedarfsgerecht zu planen, Lagerkosten zu senken und Lieferengpässe zu vermeiden. Durch genaue Bestandsdaten können Einkäufer fundierte Entscheidungen treffen, strategische Einkaufspläne entwickeln und die Geschäftsprozesse insgesamt effizienter gestalten.
Eine effektive Bestandsführung optimiert Lagerbestände, reduziert Kosten und verhindert Lieferengpässe. Durch den Einsatz moderner Technologien können Bestände in Echtzeit überwacht und gesteuert werden.
Szenario:
Ein mittelständisches Produktionsunternehmen erlebt regelmäßig Fehlbestände bei wichtigen Materialien und Überbestände bei weniger gefragten Artikeln. Dies führt zu Produktionsverzögerungen und erhöhten Lagerkosten.
Lösung:
1. Bestandserfassung: Einführung von RFID-Technologie zur automatischen Erfassung aller Warenein- und -ausgänge.
2. Echtzeitüberwachung: Implementierung eines integrierten Warenwirtschaftssystems, das Bestandsdaten in Echtzeit aktualisiert.
3. Automatisierte Bestellprozesse: Einrichtung von Meldebeständen, bei deren Unterschreitung automatisch Bestellungen ausgelöst werden.
Ergebnis:
Dank der Automatisierung konnte das Unternehmen die Lagerhaltungskosten um 25 % senken und die Produktionsausfälle durch Materialengpässe vollständig eliminieren. Die Transparenz über die Bestände ermöglichte zudem eine bessere Planbarkeit der Beschaffung.
→ Digitale Integration: Verknüpfung von Bestandsdaten mit ERP- und Produktionssystemen für durchgängige Transparenz
→ Präzise Bedarfsprognosen: Nutzung historischer Daten und Marktindikatoren für akkurate Vorhersagemodelle
→ Automatisierte Prozesse: Implementierung von Self-Triggering-Mechanismen für Bestellauslösung und Bestandsanpassung
→ Systemkomplexität: Hoher Integrationsaufwand bei der Verbindung verschiedener Lagerverwaltungssysteme
→ Investitionskosten: Bedeutende Anfangsinvestitionen in RFID-Technologie und Softwarelösungen
→ Mitarbeiterqualifikation: Notwendigkeit kontinuierlicher Schulungen für neue Technologien
Zukunftstrends:
"Die Zukunft der Bestandsführung liegt in der prädiktiven Analyse und KI-gestützten Optimierung."
→ IoT-basierte Echtzeit-Bestandsüberwachung
→ KI-gesteuerte dynamische Bestandsoptimierung
→ Blockchain für transparente Lieferketten
→ Autonome Lagersysteme mit Robotik-Integration
→ Kostenreduktion: Optimierte Bestandsführung kann Lagerhaltungskosten um bis zu 30% senken
→ Wettbewerbsvorteil: Schnellere Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen durch Echtzeitdaten
→ Risikominimierung: Verbesserte Vorhersagegenauigkeit reduziert Fehlbestände und Überbestände
Eine effiziente Bestandsführung ist für moderne Unternehmen unverzichtbar. Durch die Kombination aus digitalen Technologien, automatisierten Prozessen und präzisen Analysemethoden lassen sich Lagerbestände optimal steuern, Kosten reduzieren und die Lieferfähigkeit sicherstellen. Der Trend zu KI-gestützten Systemen und IoT-Lösungen wird die Bestandsführung weiter revolutionieren und neue Optimierungspotenziale erschließen. Entscheidend für den Erfolg bleiben jedoch die sorgfältige Implementation der Systeme sowie die kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter.